A
Ami-Piadchen: Für die Soldaten der ehemaligen US-Nike Raketenstellung auf dem Butzerberg war das die schnellste Verbindung zu den Gaststätten in Kordel. Der Weg ist 3022 m lang und überwindet 188 Höhenmeter. An einem markanten Felsen vor der Abzweigung auf die Vorderste Held haben sich noch zahlreiche Graffiti erhalten: 'TEXAS', 'CHIEF' und 'RANDY NEW YORK'.
B
Binskamm: Alter Weg vom Burgberg über die Höhenpunkte 313.4, 360.6 und 366.5 auf die Hochmark. Länge 2km.
D
Damenpiadchen: Vom Bahnhof her kam vor langer Zeit das heute in Vergessenheit geratene und leider fast verschwundene "Damenpiadchen", das der sonntäglich dem Kaffeezug entsteigenden Menschenmenge, besonders den Damen, den schönen Spaziergang nach Ramstein einleitete. Der 550 Meter lange Weg führte vom Kordeler Bahnhof - unterhalb der Butzweiler Straße - bis zum ehemaligen Bahnübergang vor der heutigen Kläranlage. Der Verlauf hat sich noch bis heute in den Grundstücksgrenzen erhalten.
Deisch Kier: Bezeichnet die 410 Meter lange Straßenkurve der heutigen B 422 beim ehemaligen Ramsteiner Bahnhof. Namensgeber ist das benachbarte Gewann 'Auf der Kosteranwand im Teich'.
E
Erste Kordeler Brücke über die Kyll: Die Brücke, vom um 1700, ruhte auf einem Steinpfeiler, dessen Fundamentumrisse bei Niedrigwasser noch zu sehen sind. Der Aufbau war wahr wohl eine Holzkonstruktion. Diese Brücke wurde 1867 bei der Anlage des Eisenbahndammes weggesprengt.:
F
Felsentor: Wenn man von der Kyll kommend, dass Kutbachtal hoch zur Hochburg wandert, kann man jetzt wieder den Aufstieg durch das Felsentor zur Wallanlage nehmen. Länge: 424m.
G
Grenzweg: Der 1114 m lange Weg führt von der Landesstraße 43 Kordel - Daufen-bach bis zur Quelle des Winterbachs (1818 Reetbach, 1850 Rodbach). Der Winterbach war am Vorabend der französischen Revolution 1789 eine wich-tige Grenze. Die Kordeler Gemarkung südlich des Baches gehörte damals zum Kurfürstentum Trier während die heutigen Fidei-Gemeinden, nördlich des Baches, zu den Öster-reichischen Niederlanden gehörten. Von der Quelle aus führt der Weg heute weiter bis zum Forstgut Eulecken.
Gäßelchen bei da Miehl: Kurzer Weg von der Oberstraße zur 1982 abgebrannten Fronholzmüh-le und zur Wolsfeldmühle deren Mühlturm noch vorhanden ist. Länge 47 m.
H
Hermannspiadchen: 1935 führte der Pfad von der Straße nach Daufenbach in den Eckenberg. Heute zweigt er kurz vorher zur Straße auf die Hochmark ab. Namensgeber ist Hermann Grün, er legte den Pfad an und pflegte ihn auch. Länge: 653m.
Hinnischtgaaß: Als "Hinnischtgaaß" (oberste oder höchste Gasse) bezeichnet man die Friedhofstraße und vielleicht den obersten Teil der Hauptstraße.
Hohlweg unter dem Steinkopf: Vermutlich um 1870 entstand der Weg zum Transport von Sandsteinen vom Steinkopf nach Kordel zur dortigen Weiterverarbeitung.
Hohlweg unter den Pützlöchern: Der 220 m lange Hohlweg entstand vermutlich durch den Abtransport von Sandsteinen aus den Brüchen bei den Püzlöchern an die Kyll und zum Weitertransport auf dem Fluss nach Trier.
Hohlweg unter der Geyersley: Der Weg zeugt von der intensiven landwirtschaftliche Nutzung der kleinen Klausengrundfläche sowie des Abhanges unter dem Klausenhäuschen schon seit dem Mittelalter.
Hunegaaß: Die vielen Hun-, Hün-, Hühner- und Heun-Namen gehen auf das keltisch / gallische Wort kuno = 'hoch' (auf der Höhe gelegen) zurück, eine rein topographische Erklärung also.
J
Jakobsweg Bonn-Trier-Schengen: Ein 1150 m langes Teilstück durchquert am Kimmlingerhof die Gemarkung Kordel.
Judenpiadchen: Durch die Butzerberg herunter kam auch noch ein vor Jahren äußerst viel begangener Fußpfad, das "Judenpiadchen". Natürlich war der Pfad nicht nur für die Butzweiler Juden da, als die Butzweilerstraße noch nicht existierte, sondern für alle Feldarbeiter. Länge: 3,0 km.
L
Lantieren- oder Laternenweg: Eine befahrbare Straßenverbindung zwischen Hofweiler und Kordel gab es erst ab 1906. Bis dahin benutzen die Hofweilerer diesen 2,9 km langen Weg zum Bahnhof nach Kordel. Die Strecke überwindet einen Höhenunterschied von 190 m und führt überwiegend durch den Wald. Zur Ausleuchtung des Weges brauchte man morgens und abends eine Laterne. So entstand der Name.
Latzenbergpiadchen iwa Leist: Der 1,6 km lange Weg ist schon in der Geologischen Karte von 1895 ein-getragen.
N
Niklospiadchen: In den 1890er Jahren war das der direkte Weg der Steinhauer aus dem Ort zu den Kordeler Sandsteinindustrie in den Butzerberg und in den Gottgraben. Später erzählten Eltern ihren Kindern, dass der Nikolaus am 6. Dezember über diesen Weg in die Häuser käme. Länge 1,1km.
P
Paulipiadchen: 1933 diskutierte der Butzweilerer Gemeinderat über einen Zugangsweg zur neuen Eisenbahnhaltestelle unter der Burg Ramstein. Weil aber weiter nichts geschah, griff Johann Pauli, der Vater des Heimatforschers Klaus Pauli, selbst zur Hacke und schuf gemeinsam mit seinem Sohn, einen Weg von der Kordeler Straße durch den Erl an den Wasserfällen vorbei. Nach dem Krieg marschierten bis zu hundert Personen täglich über diesen Pfad. Länge: 1809m.
Pilgerweg nach Klausen: Schon vor 1804 ist eine jährliche Wallfahrt an Fronleichnam von Kordel zur Kirche Maria Heimsuchung in Klausen bezeugt. Von 1990 bis 2000 nahmen bis zu 80 Pilger daran teil. Streckenlänge ins-gesamt: 26,1km davon 5,2 km in der Gemarkung Kordel.
Prämienstraße: Die Straße wurde 1893 vom Helenenberg über Welschbillig nach Kordel gebaut. Vorher gab es hier nur einen ziemlich beschwerlichen Waldweg. In der Kordeler Ortslage folgt die Straße dem heutigen Brunnenweg. Prämienstraßen wurden von privaten Unternehmen geplant und gebaut. Der Staat bezuschusste den Bau mit einigen Tausend Thalern pro Meile. Die Unternehmen durften Straßenbenutzungsgebühren, Chausseegelder, durch 'Barriere-Einnehmer' erheben. Schon 1836 regelte die Bezirksregierung in Trier die Nutzung. Befreit von diesen 'Barrieregeldern' waren Post, Militär und ab 1862 Landwirte für Fuhren mit tierischem Dünger (Mist und Jauche). Mit dem Bau der Welschbilliger Straße ("Nai Stroß"), um 1935, war es mit der Mautgebühr schon vorbei.
Päschpiadchen: Wenn wir "Kreuzfeld" überschreiten, an dem die Haupt- und Ausfallstraßen zusammenlaufen, treffen wir zwischen dem Mühlenecken und der Straße nach Welschbillig auf den "Hansenpesch", der nach einem Hans(z)enbauer seit langer Zeit den Namen hat. Der Name des "Päschpiadchen" ist übriggeblieben. "Pä-sch" kommt von lateinischen "pascua" und heißt Weideland. Der rund 80 m lange Pfad verbindet die Welschbilliger Straße mit dem Mühlenecken und ist schon in der Preußischen Kartenaufnahme von 1850 eingetragen.
R
Ramsteinerweg - Butzerberg: Weg der Steinbrecher von der Stein- hauerei in den Butzerberg zu den großen Brüchen. Länge: 2km.
Rennstrecke: 1958 und 1959 starten 20 Jungen und Mädchen zu einem Seifenkistenrennen. Auf einer Streckenlänge von 544m sorgte ein Höhenunterschied von 27m für die nötige Geschwindigkeit.
Retzenmiehlpiadchen: Der Pfad verband die Kimmlinger Str aßemit dem Latzenbergpiad-chen und umging dabei die Reitzenmühle von 1804. Länge: 131 m.
Russenweg: In den 1930er Jahren führte im Latzenberg, oberhalb des damaligen Mühlendeiches ein Weg vom Brückelchen Kimmerbach - bis auf die Höhe der Reitzenmühle, genannt "Russenweg". Es hieß damals, dass russische Kriegsgefangene im 1. Weltkrieg ihn zum Holzabfahren angelegt hätten. Der Weg verband das Latzenbergpiadchen iwa Leist mit dem Retzenmiehlpiadchen.
Römerstraße nach Pfalzel: Die Straße führte von der Dackenheid zu den Sandsteinbrüchen im Kutbachtal (Bähresley) und von dort weiter nach Pfalzel.
S
Schulagässel: Für die Schuljahrgänge 1901 bis 1959 war das der letzte Teil des Weges zur „vorderen Schule“.
Spaziergang zu den Drei Eichen: Aktuell steht nur noch eine von ehemals drei über 370jährigen Eichen, die ihren Namen dem Brauch der Kordeler Hochzeitsgesellschaften verdanken, die in vor motorisierten Zeiten nach dem Festschmaus bis hier hinauf ihren Verdauungsspaziergang hielten. Auf einer Weglänge von 1350 m mussten 90 Höhenmeter bewältigt werden.
Spierenweg: Über diesen Weg kamen Steine aus den Brüchen am Römerberg zur Weiterverarbeitung ins Dorf. Auf der Fahrt mussten die Speichen der Räder oft mit einer Stange als Transportsicherung gesperrt werden (mundartl. spieren). Auf einer Länge von 770m überwindet der Weg 160 Höhenmeter. Die Karte zeigt den Spierenweg und die Zuwege zu den Steinbrüchen um 1935.
Stationenweg Sieben Fußfälle: Länge des Kreuzweges vor 200 Jahren: 2400m. Die Holzkreuze wurden vom Heimatverein in den 1960er und 70er Jahren erneuert.
T
Trierisch Pedchen: Den Klausengrund passiert, das "Trierisch Pedchen", der Fußpfad führ-te in alter Zeit nach Trier, als es die Eisenbahn noch nicht gab, bezie-hungsweise als mancher, nachdem die Bahn da war, die fünf Groschen zu ihrer Benutzung nicht hatte. Der Pfad, auf Strecken heute identisch mit dem Waldweg, senkt sich jenseits des Hügelrückens ins Kuttbachtal hinab, um unterhalb der Genovevahöhle das Bächlein in den Pfalzeler Wald hin zu überqueren. Strecke Ramstein-Kutbach: 2,5km.
U
Uwischt-Duarf-Piadchen: Noch bis in die 1950er Jahre bildete der Pfad die nördliche Grenze der Ortslage. Übrig blieb die heute noch 402m lange Verbindung von der Oberstraße zur Berliner Straße.