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Zitat aus Chronik Thoma von 1956:
Sie liegt einsam und still mitten in dichtem Buchenwald; So recht ein Platz um auszuruhen und ein paar besinnliche Stunden abseits vom Getriebe unserer lauten Zeit zu erleben! Kein Wunder, daß diese romantische Höhle sagenumwittert ist. Nach der Überlieferung soll hier -wie der Name schon sagt - die hl. Genoveva mit ihrem Sohn Schmerzensreich in der Einsamkeit ihrer Verbannung gelebt haben. Diese Sage steht offensichtlich im Zusammenhang mit dem benachbarten Pfalzel, das als Wohnsitz des Pfalzgrafen Siegfried galt, des Gatten der hl. Genoveva.

Nun, das sind überlieferte Sagen, die von Mund zu Mund gehen, und die natürlich einer exakten Wissenschaftlichen Forschung nicht standhalten können. Aber wie jede Überlieferung ihren Ursprung in geschichtlichen Tatsachen hat, so auch hier. Heimatforscher haben den Schuttkegel, der sich vom Eingang der Genovevahöhle nach abwärts hinzieht, untersucht. Dort wurde ein Feuersteinsplitter gefunden, der sich heute im Provinzialmuseum in Trier befindet. Es handelt sich um einen Schaber der Aurignac-Stufe, der späten Altsteinzeit.' Das ist die Zeit um Fünfzehntausend vor Christi Geburt. Offensichtlich war die Stelle schon um diese frühe Zeit bewohnt. Wir können uns also hier -durchaus im Einklang mit der Wissenschaft - die ältesten Bewohner Kordels vorstellen. Und es scheint, daß diese Gegend auch später ständig bewohnt gewesen ist. Denn außer diesem Feuersteinsplitter wurden noch zahlreiche andere vorgeschichtliche, dann römische und später fränkische Scherben gefunden.

Die Genovevahöhle selbst ist eine Grotte, die durch Auswitterung oder clurdı Ausspülung aus dem roten Buntsandstein entstanden ist. Die heute vorhandene Treppe (26 Stufen) ist noch nicht alt, sie wurde wohl Ende des vergangenen Jahrhunderts gehauen. Vorher war die Höhle unzugänglich. Im Innern ist eine Bank aus dem Hintergrund gemeißelt; der Boden-ist mit Spitzhacke eingeebnet. Überall findet man dort Löcher, deren Zweck man sich lange nicht erklären konnte, zumal die Höhle vor der Errichtung der Treppe - wie erwähnt - von außen her unzugänglich war. Schließlich ergab sich die Vermutung, daß es sich hier um Lagerlöcher für Balken handeln könnte. Mit deren Hilfe wurden' zahlreiche kleine Hütten befestigt, die in der Hauptsache frei standen, deren Wände aus Reisig erbaut und mit Lehm beworfen waren. So kann man sich dort durchaus eine kleine Siedlung denken, viele Jahrtausende vor Christi Geburt, die burgenartig abgesperrt war und Hirten, Jägern, Einsiedlern und Flüchtlingen als Zuflucht diente.
Zitat Ende

Weitere Infos. 

Genovevahöhle - Wandertour youtube

Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier