Ausschank "Im Häuschen": Die Topographischen Karten von 1909 bis 1934 zeigen noch den Standort eines Ausschanks für die Steinbrucharbeiter im Butzerberg. Es war weniger der Schweiß oder der Steinstaub, der die Leute plagte, es plagte sie der Durst. In Anbetracht der erheblichen Gefahren verwundert uns deshalb nicht eine Regierungsverfügung aus dem Jahre 1895, die besagt, dass der Genuss von Bier, Viez und Schnaps in den Steinbrüchen von Kordel auf das Äußerste einzuschränken sei. Als Kuriosum sei noch folgendes berichtet. Die Firma Ritterath hatte zeitweilig vor dem 1. Weltkrieg etwa 30 italienische Gastarbeiter als Räumer beschäftigt. Sie wohnten „im Häus-chen“ droben im „Butzerberg“, verpflegten sich selbst und kamen nur selten ins Dorf herunter. Ihre Nahrung bestand – nach späterer Feststellung – ausschließlich aus Makkaroni, dem Gericht ihres Heimatlandes. Beim Fehlen aber jeglicher Vitaminzufuhr aus Früchten und Frischgemüse, machte sich in verheerender weise die Mangelkrankheit des Skorbuts, mit einigen Entzündungen des Zahnfleischs und Ausfall der Zähne bemerkbar. Solche speziellen Befunde haben 1912 zur Definition der Vitaminmangelkrankheiten geführt. Schließlich sei noch vermerkt, daß die Lebenserwartung der Steinhauer nur selten das 55. Lebensjahr überstiegen hat.
Uwischt de Bricken: Meint eigentlich alles oberhalb der Kyllbrücke in Richtung Daufenbach. Warum wird der Plural gebraucht? Vielleicht zähltdie Eisenbahnbrücke über den Welschbilliger Bach dazu.
Hanner Mielischhous
Hanner Mielischhous: Wird die Fläche hinter dem kleinen Bahnübergang zwischen dem heutigen Radweg und der Kyll bezeichnet. Namensgeber ist das heutige Wohnhaus von Wilma Werwie (Friedhofstraße 1).
Weinbau auf dem Dalien
Weinbau auf dem Dalien: Um 1904 gab es hier eine Weinbergsfläche von 0,60 Hektar und einem Jahresertrag von 1 Hektoliter.
Weinanbau am Kimmlingerhof
Weinanbau am Kimmlingerhof: Das Landwirtschaftliche Adressbuch der Rittergüter und Höfe der Rheinprovinz, weist 1928 für den Kimmlingerhof eine Weinbaufläche von 1 Hektar aus. Besitzer waren die Geschwister Sehr.
Hött's Garten
Hött's Garten: Ehemals von der Familie Hött bewirtschafteter Garten.
Spang's Garten
Spang's Garten: Ehemals von der Familie Spang bewirtschafteter Garten.
Beim Eug' an der Kier
Beim Eug' an der Kier: Am Haus Kimmlingerstraße 1 biegt die Landesstraße 43 in einer gefährlichen (fast) 90 Grad-Kurve in die Bahnhofstraße ab. Namensgeber war der Arbeiter und Fotograf Eugen Orth (1928-1994) der hier mit seiner Familie lebte.
Klisterchen
Klisterchen: Das ehemalige Hotel 'Kölner-Hof' wurde 1921 von Karmeliterinnen aus Luxemburg erworben. Später wurde aus dem Kloster ein Erziehungsheim für Mädchen. Im Jahre 1971 wurde es abgerissen.
Römerkipp
Römerkipp: Die wohl größte der zahlreichen 'wilden Müllhalden' der Nachkriegszeit.
Beim Schönhofen auf den Platten
Beim Schönhofen auf den Platten: Beliebter Treffpunkt in den 1950/60er Jahren. Namensgeber war das Schuhwarenhaus von Jakob Schönhofen aus den 1920er Jahren.
Römischer Frachthafen
Römischer Frachthafen: Die dicht am Kyllufer liegenden römischen Steinbrüche von Kordel haben nachweislich Steinquader für den Bau der Porta Nigra geliefert. Dicht unterhalb der Steinbrüche stand ein großes Grabmal aus Sandstein mit zum Teil lebensgroßen Skulpturen unmittelbar am Ufer der Kyll. Wahrscheinlich wurden Steine und andere Waren auf den letzten Kilometern des Kylllaufs, die relativ wenig Gefalle besitzen, per Boot nach Trier transportiert.
Pflanzgarten
Pflanzgarten mit Blockhaus Rübezahl: Der Pflanzgarten diente der Anzucht von Forstpflanzen. Garten und Blockhaus entstanden wohl Ende der 1950er Jahre.
Jüdischer Friedhof
Jüdischer Friedhof:Das heute umfriedete Areal wurde 1900 angelegt und beherbergt noch vier Grabsteine (datiert ab 1914) sowie zahlreiche Fragmente.
Alebach
Mordbach, Alebach oder Welschbilliger Bach?Alebach (wörtl. Altbach) gemeint ist der Welschbilliger Bach. In Welschbillig wird der Abschnitt unterhalb der Sturmsmühle, um 1900 noch Albacher Mühle, heute Kordeler Bach genannt. In einem Reise führer von 1887 heißt es: "Cordel, mit Kyll brücke und neuer, stattlicher Kirche, an der Mündung des Mordbaches und des Kimmlinger Baches." Der Mordbach entspringt bei Möhn und mündet bei Träg in den Welschbilliger Bach.
Duppesank
Duppessank: Die Senke des tief liegenden [geduppten] Wiesengeländes, das der Riedbach [heute Winterbach] in Winterbach in die Kyll mündend durchfließt, hat der Volksmund "Duppessank" (-senke) genannt.