ALTE CORDELER WÖRTER UND REDEWENDUNGEN
Eine Liste von ca. 2200 Wörtern. nach einer noch unveröffentlichten Vorlage einer Kordeler Arbeitsgruppe
Rosi Barg • Dr. Jürgen Hein • Alfred Lieser • Mona Molitor-Idems • Nicole Monks
Peter Müller • Richard Schaffner • Oskar Schleich • Franziska Schmitz • Mathilde Seer
Peter Valerius
E N T W U R F
Ausgabe vom: Freitag, 01. Januar 2021
A-fuhat = erschreckt > Wat hun eich meich wei a-fuhat
Aai = Ei
Aaiascholen = Eierschale
Aaidoda = Eidotter
Aajalaoch = Eierlage, alter Brauch zum Osterfest
Aajenpanz = Egoist
Aal = alle
Aaneren = Andere
Aanischda = anders
Äascht = Ernst, nicht zum Scherzen aufgelegt
Abhalten = ein kleines Kind zum Pinkeln hoch halten
Abluchsen = einem etwas abluchsen, mit List, in unredlicher Weise, auch durch Darbieten minderwertiger Tauschmittel abnehmen
Abmurxen = töten
Abort = abgelegener Ort, gemeint ist die Toilette [ohne Spülung], die außerhalb des Hauses lag
Abrahams Wuarschtkessel (wörtl. Abrahams Wurstkessel) = da warst du noch nicht gezeugt
Abtritt = Toilette ohne Spülung, meist ein einfaches Plumpsklo auch kurz 'AB' ge-nannt
Abwimmeln = jemanden abweisen, los werden
Ackersejen (wörtl. Ackersegen) = Kartoffelsorte [besonders dicke Kartoffeln die be-vorzugt in der Schweinemast verwendet wurden]
Aduban = erwischen
Affenzahn = mit hoher Geschwindigkeit fahren
Affenzippel = gefallsüchtiges Frauenzimmer
Agriejen = sich erholen
Agrien = einholen
Ählen = unwohl
Ähnan = ändern [Näharbeit s. Niedisch]
Äis = Eis
Aiaputsch = Löwenzahn
Akkurat = genau, exakt, sorgfältig
Akt = notarielle Urkunde
Al = alt
Al Medasches Toart = Hefekuchen
Aldoar = Altar
Alewen = erleben
Allärt (frz. alerte) = munter,wach, bei der Sache sein
Allegoar = alle zusammen
Allemohl = jedes mal
Aller = älter
Allersielen = Allerseelen, Tag des Gedenkens an alle verstorbenen Gläubigen 2. No-vember
Allgebot = oft, fast immer
Alst = die, das Älteste > et Alst = die Älteste
Alt = schon > Et ass alt dacka vierkumm = Es ist schon öfter vorgekommen
Alt nees = schon wieder> Alt nees enen an der Kutsch
Am = im
Amerikaner = runde, platte Küchlein mit Zuckerguss. Der Name kommt von dem Backpulver, das man früher verwendete - Ammoniumhydrogencarbonat
Ämper = sauber, rein
Amt = Behörde
An = in > an Trier
Anern = Andern
Angel = 1. Türscharnier 2. Stachel der Biene
Anisch, Anischda = Anders, auf andere Art und Weise
Annendaach = Namenstag der heiligen Anna am 26. Juli
Annewänisch = inwendig, innerhalb
Annmachglas = Einmachglas. [Als "Einmachen" bezeichnet man ganz allgemein die Haltbarmachung von Lebensmitteln im Glas. Meist wird damit Einkochen, also die Konservierung durch Erhitzen gemeint. ]
Ant = ins > ant bäd = ins Bett
Apart (frz. à part = abseits) = besonders > apart schien = besonders schön
Apdikt = 1. Apotheke 2. teures Geschäft
Apelbatz = Apfelkerngehäuse
Äpelbemchen = Apfelbäumchen
Apelklotz = Im Brotteig gebackener Apfel
Äpeltoart = Apfeltorte
Ärbess = Erbse
Ärbessenzopp = Erbsensuppe
Ärschelchi = kleiner Hintern
Äschen = Asche aus dem Holzofen
Äschenkasten = Aschenkasten in Herd oder Ofen
Äschenkaul = Vertiefung im Ausgangsbereich eines Backofens, dort wo die Aschen-reste gesammelt wurden, ehe der Backvorgang begann.
Äschenkreitz = Aschenkreuz. Am Aschermittwoch erhalten die Gläubigen im Got-tesdienst das Kreuz auf die Stirn als Zeichen für die beginnende Buß- und Fastenzeit
Äschermittwoch = Am Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Fastenzeit
Aseefen (wörtl. einseifen) = beim Spielen im Schnee einem anderen das Gesicht mit Schnee einreiben
Asoff = ertrunken
Ass = ist
Ass et = ist es > asset woahr?
Atta = spazieren gehen [Kinder- und Ammensprache]
asuu = ach so
Aua = Uhr
Auamäscher = Uhrmacher
Auda = Euter
Audasalef = Eutersalbe
Auen = Keimauge in der Kartoffel
Aufgesetzter = Likör aus Früchten und einfachem Korn
Auftitschen = leicht aufschlagen, berühren
Ausennehn gemach (wörtl. auseinander gemacht) = das Erbe aufteilen
Auserhungert = sehr hungrig; großen Hunger leidend
Ausgeilen = jemanden zum besten halten, auslachen
Awa = aber
Ax = Achse
Baacken = Wangen
Baakenzahnt = Backenzahn
Babbeler = ein Schwätzer, Plauderer
Bach machen = urinieren, zur Toilette gehen
Backes = Backofen
Bäd = Bett
Baddrie = Batterie
Bädflasch (wörtl. Bettflasche) = Wärmflasche aus Zink, Kupfer, Messing, oder Gummi
Badsch = Ohrfeige
Bädseschat = 1. Bettnässer 2. Hundslattich, die Seichblume
Bädseschazalodt = harntreibender Salat [Löwenzahn]
Bagasch (frz. Bagage = Gepäck) = > mat der ganzer Bagasch = mit Kind und Kegel
Bahl = bald, demnächst
Bai (engl. Bee), Mz. Baien = Biene, Bienen
Baienpapp (wörtl. Bienenvater) = Imker
Baier = Bremse [Insekt]
Bäkes = zum Erbrechen übel. Ein Ausruf, womit man den Kindern eine schmutzige Spielerei zu verleiden versucht > pfui Bäkes
Balatum = Fußbodenbelag [hergestellt von 1928 bis 1967]
Balaver = Krach
Bälisch = Treber, Pressrückstand, der beim Keltern anfällt
Bällerscha = Kauleiste
Balwutz = Barbier, Friseur
Bammel (jdd.) = Angst haben
Bampeln = 1. baumelnd, schwankend herunterhängen; schlaff, schlotterig, lose her-abhängen, jedem Luftzuge nachgebend; 2. sich hängen lassen, in Haltung, Kleidung > loss deich net bampeln
Bändig = stark, sehr
Bang = ängstlich
Bänkelschi = Fußbänkchen, Schemel
Bankert = uneheliches Kind, auch grobes Schimpfwort
Barrack = (frz. la baraque) = leichter, flacher, meist zerlegbarer [Holz]bau für eine behelfsmäßige Unterbringung
Barras (frz. la baraque = niedriger Holzbau, Unterbringung der deutschen Besat-zungssoldaten in Frankreich nach dem Krieg 1871) = Militärdienst
Bärri = Barret [Kopfbedeckung]
Bärsch = Berg
Bäschden = beichten
Baschden = bersten, platzen
Bäschdspieel (wörtl. Beichtspiegel) = Aufzählung von zu beichtenden Sünden an-hand der 10 Gebote [als Anleitung für die Erstkommunikanten zur Ablegung ihrer ersten Beichte]
Bass = bist
Batralzem = Wermutschnaps [Kornbranntwein auf Wermut aufgesetzt, ist ein typi-sches Getränk aus der südlichen Eifel]
Bätschela = Schwätzer
Batta = bitter
Battisch (jdd.) = schwanger, tragend [Vieh]
Batzisch = grob [auf Menschen angewandt] streng, kräftig [bei Getränken]
Bäuerchen = Aufstoßer [meist bei kleinen Kindern oder Babies gebraucht]
Bauff = Knall
Baupsen = empörte Gegenrede
Baus (frz. la bosse) = Beule
Bayer = Stechmücke
Becken = bücken
Beduselt = angetrunken sein
Been = Bein
Beesched = Auskunft geben > Bescheed giehn = Bescheid geben
befinkelt = befleckt mit Schimmel, Stockflecken auf Wäsche und Gegenständen
Begiehnt = begegnen
Begraff = begriffen, verstanden
Begrowen = begraben
Behuf = das Nötige, Bedarf, Erfordernis
Beidel = 1. Beutel [Tabaksbeutel, Klickerbeutel] 2. Hodensack von Tieren
Beidelschneider (wörtl. Beutelschneider) = Kastrierer, Verschneider am Vieh
Beienehn = beieinander, alles zusammen
Beilschi = kleine Axt
Beisatz = kinderloses Bauernehepaar nimmt einen Verwandten oder auch nicht Verwandten auf, der später einmal den Betrieb erben und fortführen soll
Bekäppen = gut verstehen, begreifen
beknoustert = man hat verkrustete Essensreste auf Kleidung und Gegenständen
Bekohlen = jemanden auf den Arm nehmen, anschwindeln
Bekoatzen = sich übergeben, Erbrechen
bekucken = betrachten
Bellerscher (mhd. biler, bilern) = zahnloser Kiefer, Zahnfleisch, wenn jemand keine Zähne mehr hatte > op de Bellerscher bejßen
Belzebock, auch Pelzebock = Beigleiter des Nikolaus
Bemokeln = sich schmiken, anmalen
Bemokelt = bemalt, beschmutzt [von Makel]
Berch = Berg > Miehnerberch = Möhnerberg
Bereet = bereit
Besabbeln = sich beim Essen mit den Speisen verunreinigen
Besch (lat. buscus, boscus = Strauchwerk, frz. le bois = Wald) = Wald
Beschaß gien = betrogen worden
Bescheed (wörtl. Bescheid) = Eine Nachricht bekommen > Bescheed krien
Beschummeln = jemanden betrügen
Beschuppen = jemanden betrügen
Beschwaat = besprochen
Besem (mhd. beseme) = Besen
Bessi = bisschen
Bestallt = bestellt
Bestuhrt = verheiraten
Besuff (wörtl. besoffen) = betrunken
Betdaach (wörtl. Bettag) = Tag des ewigen Gebetes
Betglock = Angelus, Morgen- und Abendläuten
Betripst = betrübt
Betscheln = die Ziege bringt ihr Zicklein zur Welt
Betuppen (frz. duper = prellen, betrügen, zum Narren halten) = jemanden betrügen, anschmieren
Bexi = Schlüpfer, knappe Hose
Bezohlen = bezahlen
Bia = Bier
Biascht = Bürste
biaschten = bürsten
Bieademchen = Tortenboden aus süßem Rührteig [kleineres Format als die üblichen Hefetorten, wird besonders gerne mit frischem Obst belegt]
Biebchen = 1. Küken 2. junges Mädchen noch mit Eierschalen hinter den Ohren
Biebeln = zitternd sich bewegen
Biebissi = Winzigkeit > rick ma noch e biebissi
Bied, Biedschi (wörtl. Bütte) = 1. länglich rundes Fass 2. Badewannne > an de Bied 3. wird randvoll eingeschenkt, heißt es: > en Bied vull
Bierjermeesda = Bürgermeister
Bies = Böse > bies giehn
Bieschden = zielen
Bietzen = mit der Hand nähen
Biier = Birne
Biiereboom = Birnbaum
Biierefluppes = Birnenschnaps
Bila = Bilder
Bilabuch = Bilderbuch
Bippes = männliches Geschlechtsteil
Bischelschi = kleines Buch
Biwak Mz. Biwaken = Spottname für die Bewohner von Trier
Blaakisch = kahl, blank
Bland = Blind
Blechen = zahlen, namentlich wenn man glaubt, zu viel zahlen zu müssen
Bledar = Blätter
Bleedscher = Anzeigenblättchen
Bleiw = bleiben > Bleiw es = hiergeblieben
Bless (frz. la blessure) = 1. Kurzform von Blessur für Wunde, Verletzung 2. Blesse, z.B. weißer Fleck auf der Stirn einer Kuh
Bleywooch = Wasserwaage
Bliemeln (wörtl. Blümeln) = beschönigen
Bloa = blau
Bloa Millisch = entrahmte Milch
Bloda (mhd. blatere, engl. bladder) = bläschenhafter Ausschlag
Blödhammel = Dummkopf
Blömerant (frz. bleu mourant = sterbend blau) = schwindelig, vor den Augen flim-mernd
Bloster = jemand, der die Leute aufhält
Blötsch = Delle an einem Gefäß
Blus = Bluse
Bluudisch = blutig
Boarbes = barfuß
Boart = Bart
Boartz = einfältige Person, dümmlich eingebildet
Boll (lat. bulla, frz. bol) = Schöpfkelle
Bolzen = rustikal Fußballspielen
Bolzenkapp = Purzelbaum
Bombesatt = satt bis oben an, gefüllt wie eine Bombe
Boom, Mz. Beem= Baum, Bäume
Boomness = Walnüsse
Boompratzelich = ein ungeduldiger, unzufriedener Gemütszustand > eich giehn noch boompratzelich
Botzen = Putzen
Botzlump = Putzlappen
Bouer = Bauer
Box = Hose
Boxensaak = Hosentasche
Boxentienes = Hosenmatz
Brack = hölzerne Boden- und Seitenbretter die auf den verstellbaren hölzernen Ackerwagen gesetzt wurden, um Heu- oder Langholz zu transportieren
Brand = Durstgefühl, Nachdurst nach zu heftigem Alkoholverzehr
Brängen = bringen
Brannteweyn (wörtl. Branntwein) = Schnaps
Bratscheln = viel schwätzen, weitläufig, breit erzählen, unnötiges Zeug schwatzen
Bratzel = Schnittlauch
Braumen (lat. prunum) = Pflaumen
brazzelich = gebrechlich
Breck = Brücke
Bredullich (frz. Bredouille) = Bedrängnis, Verlegenheit; besonders Geldverlegenheit
Breet = breit
Brenndestel (wörtl. Brenndistel) = Brennnessel
Bried = Brühe
Briedschi = Brötchen
Brielek (lux.) = junges Schwein oder Läufer [Tiere mit einem Gewicht zwischen 25 und 50 kg]
Briems = Bremse, blutsaugendes Insekt
Brillen = Brille > di de Brillen un = zieh die Brille an
Broden = braten > Krumpan broden
Bromel = Brombeere
Brud = Brot
Brudkrumpan = Bratkartoffeln
Brudkurbel (frz. corbeille) = Strohkörbchen zur Aufnahme des Teigrohlings
Brudtrunken = verwöhnt, besonders von Kindern, die nicht alles essen wollen; übermütig durch Wohlergehen mangels ernster Sorge und Arbeit; aus einer guten Stellung weggehend
Brustlapp = Vorhemd, direkt unter der Weste oder Jacke getragen
Brutsch = Schmollmund
Brutscheln = braten, brutzeln
Buaden = Ackerboden
Buchmoada = Baummarder
Buddel (frz. bouteille) = Flasche
Budik (frz. boutique ) = Kramladen, sowohl der Wanderkaufladen [Jahrmärkte] wie der sesshafte
Buhei (jdd. Lärm) = Aufregung um nichts
Buhn = Eisenbahn
Buhnenkrajtschi = Bohnenkraut
Buhnenzalot = Bohnensalat
Buhnenzopp = Bohnensuppe
Buhnes = Kalb
Buhnesje = Kälbchen
Bulldog (engl. Hunderasse) = Traktor [Lanz Bulldog war die Verkaufsbezeichnung für Ackerschlepper, die ab 1921 bis 1957 von der Heinrich Lanz AG in Mannheim hergestellt wurden.]
Bulles = Gefängnis
Bummes = bauchiger Krug
Bummpelkaap = Mütze mit Bommel
Bund = Hefezopf
Bund = Backwerk in der Form eines Turbans, z. B. Marmorkuchen
Buseler = übereiliger, flinker, ungeduldiger Mensch
Butsch (frz. le bouc = Ziegenbock) = Ziege
Butschzäck = Zecke
Butz = Kappe, Mütze
Christboom = Weihnachtsbaum
Christkinnschi = 1. Christkind 2. Geschenk oder Trinkgeld für die Müllmänner oder Zeitungsboten
Chua (wörtl. Chor) = 1. Kirchenchor 2. Orgelempore in der Kirche
Cujonieren = (frz. coïnner) [bei der Arbeit] unwürdig behandeln, schikanieren, un-nötig und bösartig bedrängen
Cuwert (frz. Couvert) = Briefumschlag
Daach, Mz. Deesch = Tag, Tage > bis die Daach = bis dieser Tage
Daaj (engl. to die = sterben) = müde, abgearbeitet
Daalerscha = Bratkartoffeln
Daball = sobald
Dabannen = drinnen, innerhalb, im Haus
Dabest = am besten
Dabo = alberner Mensch, Tölpel
Daboußen = draußen, außerhalb, vor der Tür
Dack = oft
Dacka = öfter
Dackster = noch öfter
Dagient = dagegen
Dahem = daheim
Dai = überreif [Obst] > Dai Biieren, sehr müde, ausgelaugt > eych seyn dai
Daien = drücken
Daier = teuer
daierlich = erbärmlich
Dajeh = Los, beeil Dich!
Dakoor (frz. d accord) = einig, einverstanden
Dalast = vorbei
Dalli = schnell > e bissi dalli
Dämelsack = Dummkopf; tölpelhafter, langsamer, alberner Mensch
Dämp = Dampf
Dämpen = in Dampf garen
Dämpisch = kurzatmig
Danechst = am nächsten
Danewicht = daneben
Dankemännchen = Spendendose in der Kirche zugunsten der Überseemission
Danzen = tanzen
Dat = das, jenes
Datma = das wir
Dau = du
Dauschen = tosen, mit Ungestüm brausen, rauschen, sausen, vom Sturm, von schlimmem Hagelwetter, Wasserfall, rauschendem Bach
Dawert = lohnt sich
Dawider = dagegen
De = der, den
Ded = tut
Dedijen = hastig und lange gestikulierend reden > am dedijen
Deefen = taufen
Deel = Teil [auch ein Erbteil]
Deelen = teilen
Deich = dich
Deierlisch = armselig, bedauernswert
Deifänka (wörtl. Teufelfänger) = 1. Teufelskerl, 2. schlauer als der Teufel
Deisda = dunkel
Deissel = Deichsel
Deiwel = Teufel
Dek = dick
Dek Krischeln = Stachelbeeren
Dek Millisch (wörtl. Dicke Milch) = vergorene, saure Milch [Vorstufe von Molke]
Delen = etwas untereinander, mit einem anderen teilen
Demelsack = Dummkopf
Demp = Dampf
Dempen = rauchen
Dengelen = die Sense schärfen
Deppchen = kleiner Topf
Deppefest = Kirmes
Deppen = Topf
Deppenflicker = Kesselflicker, gewöhnlich im verächtlichem Sinne, besonders da die wandernden Kesselflicker, die zur Sommerzeit in den einzelnen Ortschaften auf ei-nem freien Platze arbeiten, gemeint sind. > Die streiden (zerschlohn, verdrohn sich) wie de Deppenflicker
Desch = Tisch
Deuen = schieben, drücken, vorwärtsbewegen
Dez = Kopf, Stirn
Dia = Tür
Dickmadame = korpulente Frau
Diea = Tier
Died = täte
Diema (mhd. timmer = dumpfer Ton) = Gewitter > Et diemat
Diemaweda = eine gewittrige Schwüle
Dier = 1. ihr, 2. dürr
Dier Fleesch = geräuchertes Fleisch
Dierfen = dürfen
Dieskier = diesmal
Dilldopp, Dudeldopp (frz. la toupie = Hohlkreisel) = Brummkreisel, mit Peitsche angetriebener Holzkreisel
Dinnepitta = Durchfall
Dinnischt-diawischt = das unterste zuoberst
Dinnschiß = Durchfall
Dippelappes = Kartoffelgericht mit Speck
Dischdisch = tüchtig
Dischduch = Tischtuch
Dit = würdest > Dits de ma mohl = Würdest du mir mal bitte...
Do = da
Doarguhn = genug > Et ged doar = Es ist jetzt genug, es reicht
Doch = Tag
Dochsiwa = tagsüber
Doda = Dotter
Dof = taub, nicht hörend, des Hörsinns beraubt, schlecht-, schwerhörig, nicht hören wollend
Dof Nuss = 1. schwerhöriger, dummer Mensch 2. Figur im Karneval
Dofir = dafür
Doh = da, dort
Dokder = Doktor
Dokdisch = Ärztin
Doll (mhd. tol = ansehnlich) = 1. prächtig angezogen > dou siehs doll aus 2. verrückt, närrisch 3. ausgeleiertes Schraubgewinde
Doll am Kopp = Schwindelgefühl
Dollbohrer = ungeschickter Mensch
Domat = damit
Dooren = Dach
Doorendäker = Dachdecker
Doppelt gemoppelt = zwei- oder mehrfach, überflüssig >doppeltgemoppelt hält besser
Dötzschen = kleines Kind
Dou = du
Doua (wörtl. Dauer) = 1. Herzeleid, Schmerz, mitleidige Stimmung über das Elend anderer. 2. Bedauernswürdiges, Armut. Elend, Leiden, Krankheit. > Et ass en Doua
Dousch = 1. in Rage, 2. Rauschen [Wasserturbulenz]
Dräakisch = dreckig
Dräsch = Prügel
Drien = drehen
Driwa = darüber
Drop = drauf
Droppen = Tropfen - Hilferuf eines Kranken: > mein Droppen!
Droufnos = 1. Triefnase, 2. energielose Person
Drukrien = jemanden erwischen > den hun eisch drukriet = den habe ich erwischt
Drutschel = kleine, dicke Weibsperson
Du, Dumols = dann, damals
Duarf = Dorf
Duarfbesem (wörtl. Dorfbesen) = eine, die viel im Dorfe herumläuft, klatscht, nicht viel arbeitet; Klatschweib. [Besen deswegen, weil durch den Durfbesem. überall Staub aufgewirbelt wird und der Dreck von anderen Leuten weitergetragen wird. Aber auch ein Kind, das zu viel im Dorf unterwegs war, statt die Hausaufgaben zu machen oder zu Hause zu helfen]
Duarscht = Durst
Dubelt = doppelt
Duch, Discher = Tuch, Tücher
Ducken = sich bücken > duck dich
Duckes (jen.) = Gefängnis
Dudemannsziawen = wenn ein Essen nicht schmeckt weil es zu wenig gewürzt ist > et schmackt wie en Dudemannsziawen
Duderen = hasten [bei der Arbeit]
Dummel dich = 1. beeil Dich, 2. Durchfall
Dummeln = sich beeilen
Dumols = damals
Dun = tun
Dunkelbia = Malzbier
Dunnakeil = Donnerkeil [Fluch] > Dunnakeil no mool
Dunnaweda = Donnerwetter [Fluch]
Duppen = ins Wasser tauchen
Duppessank = Die Senke des tief liegenden [geduppten] Wiesengeländes, das der Riedbach [heute Winterbach] in Winterbach in die Kyll mündend durchfließt, hat der Volksmund "Duppessank" (-senke) genannt.
Dusel = 1. Glück im Spiel, 2. Schlummer, Halbschlaf
Duselig = schwindelig
Dussel = leichtfertiges Frauenzimmer
Dussma (frz. doucement) = leise, sanft, sachte, langsam
Dutt = auf dem Scheitel oder auf dem Hinterkopf, selten auch in Stirnnähe, zu ei-nem Knoten geflochtene, gezwirbelte oder gewundene Frisur des Kopfhaars.
Duud = tot
Duudenziadel = Totenzettel
Duudevurel (wörtl. Totenvogel) = Käuzchen
Duudkrank = todkrank
Duurjeneen = 1. Durcheinander 2. Verwirrt
Duurjeneen guhn = sich nicht an eine vorgegebene Ordnung halten. Zum Beispiel an eine Sitzordnung [Männer / Frauen] in der Kirche
Duus = Dose
Earbeln = Erdbeeren
Easst = isst
Echen = Eichen
Ecken = Mühlenecken > am Ecken
Ecksteen (wört. Eckstein) = Karo [Blattfarbe beim Skat]
Edem = Eidam, Schwiegersohn
Eefel = Eifel > an da Eefel
Eemer = Eimer
Een = ein
Eenes = eines
Eens = einig
Eent = eins
Eeschäl = Eichel
Ehnich = einig
Ehs = 1. einmal 2. früher > et woar ehs = es war einmal
Eidäcks = Eidechse
Eijch = euch
Eijer = euer
Eijerm = eurem
Eil = Eule
Einmummeln = sich warm einhüllen, einwickeln
Eisch = ich
Eizen = liebkosen
Elänisch = 1. üble Person 2. schwach, schlecht ergehen, Elend > et ass ma ellän giehn
Eletzig = einzeln, für sich allein, nicht neben einem andern, einmal vorhanden > en eletzig Mol = ein einzig Mal
Elo = dort
Emmer = immer
Emmes = Angst
Emool = einmal
Emper (frz. en pur) = pur, einfach
Endiwisch = Endivie
Enk = eng
Enkel (engl. ankle) = äußerer Fußknochen
Entdämpen = den Teig zum Brotbacken ansetzen
Entgient = entgegen
Entschellicht = Entschuldigung
Eppes = etwas
Eriker Märtschie = Der Ehranger Markt kann auf eine lange Tradition zurückbli-cken. Als Volksfest wurde er bereits im Jahr 1350 erwähnt. Der Ehranger Markt war ursprünglich ein Viehmarkt, auf dem die Eifel-, Hunsrück- und Moselbauern ihre Tiere und Waren tauschen konnten. Damals war der erste Dienstag im Monat Sep-tember der traditionelle Markttag. Aus diesem Grund findet das Fest auch in der heutigen Zeit am Wochenende vor dem ersten Dienstag im September statt und wird mit einem großen Feuerwerk am Dienstagabend abgeschlossen.
Erkaalt = erkältet
Erkobern = sich erkobern, sich nach langer Krankheit erholen, genesen, aus einer Ohnmacht erwachen; nach schwerer Arbeit sich wieder frischer fühlen; hinsichtlich der Vermögensverhältnisse sich emporarbeiten, aus Schulden zu Vermögen kommen.
Erkriet = von einer Krankheit erholt
Erum = herum
Erzirkeln = sich nicht erschüttern lassen, keinen Schrecken, keine Aufregung zeigen, auch keine Widerworte geben, sich nicht mucksen.
Esdamiren (frz. estimer) = achten, ehren, wertschätzen, anerkennen
Esu = So ist es > Et as esu
Et = es
Etepetete (frz. être, peut-être = mehr scheinen als sein) = geziert, vornehm geküns-telt
Ewa = 1. eben 2. ist es wahr? stimmt das?
Ewen = gleichwohl
Ewenzisch = 1. verkehrt, umgewendet, links gemacht, Innenseite von Kleidern 2. von der Sonnenseite abgelegen, der Schattenseite zugewandt. > de Butzerbersch as ewenisch
Express (frz. exprès, expresse) = absichtlich
Falend Kränkt = Fallsucht, Epilepsie
Fangaspäaken = Löwenzahn
Fangaspäakenzalot = Löwenzahnsalat
Fanger = Finger
Fänken = fangen
Fannen, gefunn = finden, gefunden
Faulboom (wörtl. Faulbaum) = 1. faule Person 2. Pflanzenart innerhalb der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae). Sie ist von Europa bis Westsibirien und in Marokko weitverbreitet. Der Name geht auf den leichten Fäulnisgeruch der Rinde zurück. Die Rinde wird medizinisch als Abführmittel verwendet, die aus dem Faul-baum gewonnene Holzkohle wurde früher für die Herstellung von Schwarzpulver verwendet
Faxnreisser = Witzbold, Spaßmacher > maach keen Faxen
Fedemchen = kurzer Faden
Feier = Feuer
Feih = hinterlistig, falsch
Fekeln = stehlen > mat den Auen gefekelt = etwas abgucken
Felich = Felge
Ferm (lat. Firmus) = fest, stabil, kräftig
Fesch = Fisch(e)
Fettendunnischdisch = Donnerstag vor Karneval, an dem sich die Frauen als Möh-nen verkleiden und durch die Ortschaft ziehen
Fiaschda = Förster
Fidei = Die Fidei bezeichnet das Gebiet um die Ortsgemeinden Preist, Orenhofen und Zemmer > op da Fidei
Fidel = vergnügt, aufgeräumt, lustig
Fidibus = Papierstreifen, Holzspänchen zum Anzünden der Pfeife oder des Herd-feuers.
Fiduz (lat. fiducia) = Neigung, Lust > eisch hun haut keen fiduz fieat zu schaffen = Ich habe heute keine Lust zu arbeiten
Fieat = für
Fiecht = Fichte
Fiehr = vor
Fiehrgester = vorgestern
Fierdisch = fertig
Fierdischt = vorderst
Fierun = voran
Fies = Füße
Fiffi = Haarteil
Filu (frz. le filou = Spitzbube, Gauner) = gewiefte, schlaue, listige Person
Fimmel = übertriebene Vorliebe für etwas
Finkelich = funkelnd
Finsda = Fenster
Firm = erfahren
Fisematenten = Ursprünglich eine Aufforderung französischer Soldaten an deutsche Da-men. "Visite ma tente" bedeutet "besuche mein Zelt" - was ungewollte Folgen haben konnte. Deshalb warnten die Eltern ihre Töchter: "Maach ma keen Fisematentscha!"
Fispern = flüstern > wat fispert ihr lo?
Fix = 1. schnell, behende, gewandt 2. am Ende mit seinen Kräften sein > fix un fier-disch 3 kann ihre Zunge nicht im Zaume halten > sey ass net fix
Fläddsch = Steinschleuder aus einer Astgabel
Flamen = Unausgelassenes Nierenfett > z.b. für Schaales
Flämm (frz. flème) = Zustand geistiger und körperlicher Schlaffheit, beonders Un-lust zur Arbeit, > Eisch honn de Flämm
Flämmen = abbrennen [früher wurden oft die Feldraine abgebrannt, geflämmt, um sie von vertrockneten Gräsern freizumachen)
Flämsen = rauchen
Flappes = Tölpel
Flasch = Flasche
Flatschen = jemand eine Ohrfeige geben
Flaus = Getreidesense mit aufgeschraubtem rechenartigem Holzbogen zum Auffan-gen des Getreides, für Roggen meist mit eisernen Zähnen oder mit Tuch-, Drahtspannung und zwei Griffen am Stiel, für Hafer mit hölzernen Zähnen und einem Griff
Flausen = 1. mit der Flause mähen, beimähen, dass die Halme sich gegen die noch stehende Frucht lehnen, im Gegensatz zu mit der Sichel mähen 2. leere Redens-arten > Flausen am Kopp
Fleck = flügge > Hat ged fleck = Sie wird flügge
Fleesch = Fleisch
Fleeschwuascht = Fleischwurst
Fletsch (jen.) = 1. Spielkarte > Koart fletschen = Karten spielen 2. Mütze [Flet-schenkaap] Die Mütze ist meist aus etwas steiferem Tweed, Filz oder Cord gefertigt. Der Schirm ist bei manchen Modellen durch einen Kälteschutz im Nacken und um die Ohren ergänzt.
Flieänd Hitz = Hitzewallungen im Klimakterium
Fliebeidel (wörtl. Flohbeutel) = 1. Schmutzfink [Schimpfwort ursprünglich für Hund oder Katze] 2. unsteter, unzuverlässiger Mensch > et ass e Fliebeidel
Flieja = Flugzeug
Flieschden (ahd. flëhtan = flechten) = 1. Zöpfe 2. Flügel
Flobert (nach Louis Nicolas Auguste Flobert) = Flobert-Gewehre stellen die Vor-läufer heutiger Wettkampfwaffen dar. Sie wurden als Übungs- und Ausbildungswaf-fen eingesetzt und in Schießbuden verwendet.
Flotte Lotte = Küchengerät mit Lochsieb und Drehkurbel zum Passieren von Früchten und Kartoffeln
Flu = Floh, Mz. Flie = Flöhe
Flua = Feld
Fluderhänsjen = flatterhafte Person
Fluderig = flatterhaft, nachlässig angezogen sein
Fludern = 1. Im Winde wehen [Röcke, Fahnen] 2. flattern, mühsam fliegen [junge Hühner, Vögel]
Flumm (frz. la femm) = dicke Weibsperson
Flunkern = schwindeln; durch Lügen jemand zum Besten halten, prahlen, sich wichtig machen, mit Ausschmückung erzählen
Fluppdich = Husch!
Fluppt = es klappt > et flubbt
Flutsch = Haarschleife
Flutschen = gleiten, gelingen > et flutscht
Foarw = Farbe, auch Gesichtsfarbe
Foarwenbland = Farbenblind
Foasbock = Fastnachtsgeck
Foaschen = reihen
Foasgesiescht = Fastnachtsmaske
Foatz = liederliches Weib, klein von Struktur, vorlaut oder frech in der Rede
Foatzbeidel = lumpiger Kerl [Schimpfwort]
Foatzert = grosser, schwerer Mann
Foatzen = Prügel
Foatzert = zerlumpter Mann
Foatzisch = schlampig
Foch = 1. Ohrfeige, 2. Erkältung
Fodem = Faden
Follijen = folgen
Foppen = einen foppen, necken, hänseln, sticheln, zum Besten halten
Foräll = Forelle [in Bächen lebender räuberischer Lachsfisch]
Fosboken (Fasebock) = Fastnachtsnarr
Fosicht = Fastnacht
Fott = fort, weg
Fouteler (frz. la faute =Fehler, Verstoß, Mangel) = Falschspieler
Fouteln (frz. la faute =Fehler, Verstoß, Mangel) = Mogeln beim Spiel
Fräck = Erkältung
Fräckat = 1. verfluchter Kerl [Schimpfwort] 2. kränkelndes Lebewesen, besonders Tier; Stück mageres Vieh, das trotz guter Fütterung nicht vorangeht
Fräcken, gefräckt = sterben, gestorben, zerbrochen,
Fräckt = 1. Tot 2. unbrauchbarer Stein im Steinbruch
Fraleitsseit = in der Kirche links stehende Bankreihen, waren bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ausschließlich weiblichen Kirchenbesucherinnen vorbehalten
Framensch (wörtl. Frauenmensch) Fraleit (wörtl. Frauenleute) = Allgemeine Be-zeichnung für Frau bzw. Frauen; besonders eine unbekannte weibliche Person wird Framensch genannt.
Fräsch, Mz. Fräschen = Frosch, Frösche
Freien = um eine Person anhalten; auf Brautschau
Freimark = Briefmarke
Fress = Mund [verächtlich] > eich schluhn dir an de Fress
Fresssack = jemand, der viel und und ungesittet ißt
Frickeln = 1. Aushorchen 2. etwas frickeln, vielfach verknüpfen, verschlingen, flech-ten
Friea = früher
Frieaden, gefruaden = fühlen, gefühlt
Friehjoar (wörtl. Frühjahr) = Frühling
Friehmass = Frühmesse
Friem = fremd
Friemen = Fremder
Froren = fragen
Fruh = 1. froh > wat sein eich su fruh 2. mat ehm fruh sein (wörtl. mit jemandem froh sein) = jemanden lieben
Fruum (mhd. vrum = tüchtig, wacker, nützlich, später auf das Religiöse beschränkt) = fromm
Fruuscht = Frucht, Oberbegriff für Getreide
Fua = Furche im Acker > hat geht da Fua net no > hen geht an da Fua [für einen Schwiegersohn]
Fuadel = Vorteil
Fuazen (wörtl. furzen) = hörbarer Darmwind
Fuazidee = verrückte Idee
Fuaztricken (wörtl. furztrocken) = ganz trocken
Fuda = (Vieh-) Futter
Fuder = Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich das französische Fuder (1 Fuder = 1.000 Liter) als „Eich“ - Einheit für Weinfässer durch.
Fuhr = eine Karre voll [Fuhre]
Fuhrwerken = umständlich arbeiten
Fund = gefunden
Fundel = Fahne
Funn = gefunden
Funsel = 1. schwaches Licht 2. junges leichtfertiges Mädchen
Furdan = fordern, erbitten
Furwatz = Neugierde
Furwatzen = Neugierig sein
Fusel = 1. leichter Regenschauer, feine Regentropfen > et Fuselt 2.Schnaps gerings-ter Qualität
Fussän (wörtl. Fußende) = untere Seite der Bettstelle
Futerasch = Futter, Essen
Futsch = fort, verschwunden, verloren, tot sein, kaputt; > et Geld ass futsch
Futtern = reichlich Nahrung zu sich nehmen
Gäa (wörtl. gern) = absichtlich, mit Absicht
Gaabsen = gähnen
Gaal = Galle
Gaas, Gäßel = Gasse
Gäckisch Framensch = alberne Frau
Gäckisch Knibbschi = empfindliche Stelle am Ellenbogen
Gaft = Gift
Gaftisch = giftig
Gaftschesser = Person, die sich scharf äußert [wörtl. Gift scheißt]
Gahma (ahd. gambar) = kräftig gesund, fest, hart, widerstandsfähig
Gahma Kniadschi = kleine, kräftige Person
Gahma Knibbschi = gesundes, wohlgenährtes Kind
Gai = Geige
Gäk = 1. Geck, 2. Leiterchen vorn auf dem Heuwagen, Halter für Langwagen
Gäkisch = wahnsinnig, verrückt auf, verrückt nach
Galijen (mhd. Galisch = Galgen) = Hosenträger
Gamaschen (frz. gamasche) = Kleidungsstück, das an das Schuhwerk anschließt und Teile des Fußes und des Beines – teilweise bis über das Knie – bedeckt
Gank = Diele, Raum hinter der Haustüre
Gäns = Gänse
Gär (wörtl. gerne) = mit Freuden, ohne Widerspruch
Gässel = Gasse
Gatscheln = einen Schuh vergatscheln, austreten aus dem Gefüge.
Gaubsen (lux. gaapsen) = gähnen
Gauf = Auf etwas Lust haben
Gebascht = geborsten
Gebeetz (lux. Gebeess) = Gelee
Gebliewen = geblieben
Geblüt(s) = Menstruation > Dou erkalst da noch et Geblüt am Leif
Gebroabel = lallen
Gebroch = gebrochen
Gebrohscht = gebracht
Ged = 1. gibt 2. wird
Gedelisch = 1. passend, wie gerufen > Dou kimms grod richtisch gedelisch 2. gedeilich
Geden = Unkraut jäten
Gediema (lux.) = Donner
Gediescht (lux. gediicht) = ziel-, treffsicher, geschickt > et ass gediescht
Gedilisch = geduldig
Gedom = Zahm
Gedöns = unnötige Umstände
Gedooscht = gedacht
Gedou = Zustimmung
Gedräsch = gedroschen
Geduhn = getan
Geduhnsches = Versteckspiel
Geel = gelb
Gees = Ziege
Geeßel (wörtl. Geißel) = Fuhrmannspeitsche
Gefall = gefallen
Geff = geben gib mir mal > Giff ma ees
Gefohr = gefahren
Gefrua = gefroren
Geftschissa = jähzorniger Mensch
Gefunn = gefunden
Gegälsten = Pellkartoffeln
Geglach = gleichen, ähnlich aussehen
Gehaansdaach = Johannistag [24. Juni] Andenken an Johannes der Täufer
Gehaggs = Gehacktes, Rohmaterial für die Herstellung vom Frikadellen oder Mett-brötchen
Gehedaschess = unnötiges Gerede
Gehejschnis = 1. geheimnisvolle Liebschaft 2. Trost, Erleichterung 3. sozialer Be-reich, in dem man sich wohlfühlt wie Familie oder Stammkneipe
Geizkroren = Geizkragen
Gekannt = kennen
Gelängt = verlängern von Getränken und Speisen; z. B. Kaffee mit zuviel Wasser gelängt, ohne rechten Bohnengehalt
Gelber Schneider = volkstümliche Bezeichnung für denSalamander
Geldschlang = geldgierige Person
gelee = gelegen > eych hunn noch am Bäd gelee
Geliert = gelernt [Ausbildung] > ... beim U'Streicha geliert
Geling = Innereien [Küchensprachlicher Sammelbegriff für die essbaren inneren Organe von Schlachttieren, Wild und Geflügel. Die wichtigsten Innereien sind Herz, Leber, Niere, Zunge, Magen, Kalbsbries, Kutteln, Hirn, Euter und Lunge.]
Gell = nicht wahr?
Geluren = gelogen
Gemeen = Gemeinde
Gemeenerhand = wie üblich, normalerweise
Gemeenermos = die übliche Größe
Gemies = Gemüse
Gemiet = Gemüt
Gemillter = Durcheinander, Krempel
Gemippelsches = Unrat
Gemmaschess = Person die alles umsonst haben will
Gemoutscht = gut durchgezogen
Genuch = genug
Gepierpelt = Gesprenkelt [Stoffmuster]
Gepoast = 1. aufgepfropft [Veredeln von Obstgehölzen indem ein Trieb auf einen Wirtsstock aufgesetzt wird] 2. viel plan- und ziellos herumlaufen, nichts tun > Wei fühlt heen sich wie en gepoaßtenen Noar
Gerappt = gerieben [auf der Gemüsereibe]
Gerass = gerissen > Box gerass
Gerimpels = Gerümpel
Gertrudendaach = 17. März. Der Vorname Gertrud erfreute sich Anfang des 20. Jahr-hunderts in Deutschland großer Beliebtheit. Von 1905 an bis Anfang der zwanziger Jahre war er fast ununterbrochen der am häufigsten vergebene weibliche Vorname. In der Folge-zeit nahm seine Popularität kontinuierlich ab.
Geschass = geschissen
Geschiss = übertriebenes Getue > Maach nit so en Geschiss
Geschmaackt = geschmeckt
Geschwaat = mit jemandem geredet, geschwätzt > eich hun mat em geschwaat
Geschnesst = Tratschen
Gesehms = Saatgut
Gesoht = gesagt
Gestaid = ersteigert
Gester = gestern
Gestrach = 1. erschöpft > eich sein gestrach 2. gemolken
Gestual = gestohlen
Gesturwen = gestorben
Getroulisch = anschmiegend, behaglich; auch zutraulich [von traulich]
Getutscht = verbeult
Gewahlischt = wenden [von walen = walzen]
Gewährden, gewähren = 1. in Ruhe lassen 2. mit etwas zurechtkommen > eich ge-währden noch iwer deich
Gewest = gewesen
Gewoahr gien (wörtl. Gewahr werden) = etwas erfahren
Giadel = Gürtel
Gickeln = heimlich lachen
Gickes = Einbildung
Gickler = Lachmaul
Gie = geh
Giehrt = dünne Stange > Buhnegiert
Giehunger (nhd. Gier) = Heißhunger
gien = werden
Gient = gegen > wat bass dou su frech gient meich
Gilien = jählings, plötzlich, schnell
Gilt nit = ungültig
Gin = gehen > sei gin up den Dalien
Gipsnoos (wörtl. Gipsnase) = neugierige Person > bleiw weg mat deiner Gipsnoos [spöttisch]
Gitt = wird, gibt > et gitt neijst
Glasgliedisch = Hitzkopf
Gleischen = flacher, ebener Geländeverlauf, Wegeverlauf > op da Gleischen
Gleislich = gleisnerisch, schmeichlerisch, heuchlerisch
Glewen = glauben
Gliedisch (wörtl. glühend) = sehr warm, heiß
Gliedisch Bexi = heißes Höschen
Gluck = Henne
Glusen = glimmen
Glust = Glut
Goar = Garn
Goarden = Garten
Goarneijst = gar nichts
Goawel = Gabel
Goden = Stück eines Paares
Gokesisch = lange, dünne, schwankende Pflanze
Goksen = wie die Hühner schreien, wenn sie ein Ei gelegt haben
Good, Goodi, Guad = Patin
Gorisch = neidisch, geizig, eigen, auch kuarschdisch
Gosch = Mund, Maul < hal dein Gosch = sei still
Grapp = soviel man mit allen Fingern einer Hand fassen kann
Graulen = sich fürchten
Greef = Mistgabel
Greffel = Stift aus Schiefer zum Schreiben auf der Schiefertafel
Greffeln = dünne Finger
Greffelspitzer = Gerät zum Anspitzen eines Griffels
Greilisch = schlimm, hässlich
Greis = grauhaarig
Grellesja = Kraushaar
Grief = Ausschlag
Grien Fleesch = frisch geschlachtetes Fleisch
Griew = Entzündung am Mund
Grieweln = kitzeln
Griewen (mhd. griebe, ahd. griebo) = ausgelassene Speckwürfel
Grind = Hautausschlag mit Schorfbildung infolge Unreinlichkeit, besonders am Kopfe der Kinder
Grischeln, rut un schwarz (frz. la groseille) = rote und schwarze Johannisbeeren
Groawen = 1. Graben [langgestreckte künstlich angelegte Bodenvertiefung, zB. um Wasser abzuleiten oder aufzufangen] 2. Den Garten umspaten
Groboarsch = kleines Kind
Grommeln (engl. grumbler) = murren, grummen
Gros (lat. grossus) = Maßeinheit für Eier Brötchen, Knöpfte etc. Das Gros ist ein Dutzend mal ein Dutzend, also 12 mal 12 gleich 144 Einheiten [Stücke]. Es wird auch „kleines Gros“ bzw. „großes Dutzend“ genannt.
Gruß = groß
Grußmamm, Gruß = Großmutter
Grußpapp = Großvater
Gu (frz. goût) = Geschmack > gude Gu
Gud = gut
Gude = gute
Guf = gab > et guf neijst zu trinken
Guppen = Haufen
Gusto (lat. gustus) = Geschmack oder Sinn für etwas
Guun = gehen
Guzi = Süßigkeiten
Hä = ein alteifler Antwortslaut, welcher bedeutet: was wünschen Sie?
Hacht (lux.) = lauter > hachter schwätzen = lauter sprechen
Hädelig = sich fügend, brav sein
Haderlump = Der Begriff geht zurück auf eine Bezeichnung für den Lumpensamm-ler, eine als Fahrendes Volk umherziehende Personengruppe, die abgetragene Klei-dungsstücke sowie Stoffreste und -fetzen, sogenannte „Hadern“ bzw. „Lumpen“, bei der Bevölkerung sammelte oder auch aufkaufte und diese an Papiermühlen veräußer-te. Seit dem Mittelalter bis hinein ins 18. Jahrhundert bildeten Hadern aus Leinen, Hanf oder Baumwolle – zusammen mit Spinnerei- und Seilereiabfällen – den einzig verfügbaren Faserrohstoff bei der Herstellung von Papier.
Hafel = eine Handvoll
Hahnepick = befruchtete Keimstelle im Hühnerei
Hai = Heu als Viehfutter
Haigoawel = Heugabel
Haijel = Hacke zum zum Aufgraben von hartem, felsigem Boden und zum Durch-hauen von Wurzeln und Sträuchern
Haisjen = Abtritt
Haistaal = Teil der Scheune über dem Viehstall, wo das Heu eingelagert wurde
Haiworen (wörtl. Heuwagen) = Leiterwagen zum Einbringen von Stroh, Heu und anderen landwirtschaftlichen Produkten
Häl = Hölle > dau kimms an de Häl!
Halef = halb
Häleft = Hälfte
Halem = Halm
Halligalli = Festlichkeit
Halwen = Halben [0,5 l Bier]
Hambatten = Himbeere
Hamm (engl.) = Schinken
Händsch, Mz. Händschen = Handschuh, Handschuhe [Fousthändschen = Fäust-ling]
Handwejelschi = Handwagen
Hänk = überlanger Aufenthalt in der Kneipe
Hänn = Hände > Hänn wie Fies
Hannarecks = rückwärts
Hannawans = hinterrücks
Hannemän = am ende, zu guter Letzt
Hannen = hinten
Hanner = hinter
Hannernehn = hintereinander
Hannerricks = hinterrücks
Hannerum = hintenherum
hannerwänisch = hinterhältig
Hannevier (wörtl. Hinten wie vorne) = 1. vertauscht, verdreht [z.B. Vorder- und Rückseite] 2. Hen ass net hanne wie vier, also et ass en krummen Hund
Hannewennisch = hinterhältig
Hannewida = er weiß weder ein noch aus
Hannisch = wieder zurück > eich sein nomol hannisch kum
Hannoh, Hanochat = nachher
Hans Muff = Gehilfe des Nikolaus, meist schwarz gewandet, Kinderschreck
Här = Pfarrer
Härenkäsch = Köchin des Pfarrers
Härgott = Herrgott
Härgottsdehrchen (lat. coccinella) = Marienkäfer
Hart = nahe > de boom steht hart am wesch = der Baum steht nah am Weg
Hatt = sie [weiblich] > hatt as nett hei = Sie ist nicht hier
Hauderer = Mietfuhrmann
Hauf = Haube
Hausieren = von Haus zu Haus mit Waren gehen und sie an der Türe verkaufen
Haut = heute
Hautz (jen.) = Mann
Hautzedochs = Heutzutage
Heazbledchen (wört. Herzblättchen) = Kartenspiel
Heckenbankert = uneheliches Kind von Gesindel
Heckmeck = Getue, Umstände > Nu maach nit su en Heckmeck
Hedelen = sich anständig benehmen > hedel dich
Hedelich Kniadel = Knödel aus Buchweizenmehl
Heescher = Bettler
Heftoart = Hefekuchen
Hehlfleesch = gutes Heilfleisch, schnell heilende Wunde
Hehn = er
Hei = hier > hei hin = hierhin
Heidekindche (wörtl. Heidenkind)=ungetauftes Kind
Heimat = hiermit
Heipäad = große Heuschrecke
Heipp = Armseliges Haus
Heiser = Häuser
Heispringer = Heuschrecke
Hem = heim > eich gien hem
Hemamaus = Hausmaus
Hemelisch = heimelig
Hemeln = streicheln
Hemguhn = nach Hause gehen
Hemsen = hüsteln
Hen = er, ihn
Henkelsdeppchen = Henkelmann
Henken = hängen
Herd = eine Menge, viele, eine große Anzahl [von Menschen oder Tieren] > mat der Herd guhn
Heseln = sich heseln, sich fügen, endlich folgen, sich artig benehmen
Heselter = Haselstrauch
Heselterknippelchen = Haselnuss-Stöckchen zum Schweinehüten
Hickelkäaschtschi = Hacke
Hiea Schul (wörtl. höhere Schule) = allgemein waren damit die Gymnasien in Trier gemeint
Hieaf = Hefe
Hieaftoart = Hefetorte
Hieh = Hoch
Hiehbeener = langbeinige Spinne [Weberknecht]
Hiem (engl. him) = 1. ihm 2. Hemd
Hiemel = 1. Himmel 2. Baldachin, der bei der Fronleichnamsprozession von vier Trägern getragen wird, unter dem der Priester mit der Monstranz schreitet
Hiemelsdierchen (wörtl. Himmelstierchen) = Marienkäfer
Hieren = 1. hören 2. ihren
Hieriken = Heringe
Hierst = Herbst
Hiert = hört
Hiess = Ferse
Hiewel = Hügel
Himpelt = humpeln wegen einer Verletzung
Hinkelscha = Küken; Verkleinerungsform von Huhn
Hinn = Hunde
Hinnischt = hinter > Hinnischtgaass [hintere Gasse]
Hint (mhd. hînt, hînaht) = vergangene Nacht
Hippeln = hüpfen
Hippelschess = Hüpfspiel, bei dem nach einem auf den Boden gezeichneten Muster gehüpft wurde
Hisch = hoch
Hischt, Hischten = Höhe, Höhen
Hoad (frz. la hotte) = Tragekorb
Hoar = Haar
Hoaus = Haus
Hoawer = Hafer
Hoch (frz. la haye) = Heckenzaun
Hochzeyt = Hochzeit
Hoffädich (wörtl. Hoffärtig) = Hochmut, Vornehmtuerei, die Neigung, sich gern äusserlich fein zu machen, besonders in Kleidung und Haartracht
Hofieren = schmeicheln, schöntun
Hohlegäns = Schneegänse
Höhs (engl. haste) = eilig, schnell
Hollan = schallen
Holofernes = einer, der rauh und ungebildet ist, dem man nicht traut [von hol, was fern ist]
Holterig = unordentlich, oberflächlich, ungeschickt arbeiten, besonders vorläufig zusammenflicken, die Kleider nicht ordentlich anziehen
Hoos, Mz. Hoosen = Hase, Hasen
Hoosenschmier (wörtl. Hasenbrot) = Ein Stückchen Brot, welches man, von der Reise nach Hause kommend, den Kindern als von einem Hasen erhalten schenkt
Hopp = Haufen [Getreide auf einer Heugabel]
Hos = hast > dou hos se nett all
Hosebendel = Strumpfband
Hospes (lat. hospes - Gastfreund) = seltsamer, ungeschickter Mensch, komischer Kerl > Wat as dat en Hospes!
Hot =hat, habt
Hottamaous = 1. Wühlmaus, 2. unruhige Frau
Houch = große Hecke
Houlen = nehmen [das Wort "nehmen" kommt im moselfränkischen nicht vor]
Huasen = Strümpfe
Huaweln = hobeln
Huddeler (engl. huddler) = Pfuscher, Betrüger
Hudeln = Schludern
Hühk = Küchlein
Huma = Hammer
Huna = Hühner
Hunadief (wörtl. Hühnerdieb) = Habicht
Hunahaut (wörtl. Hühnerhaut)= Gänsehaut
Hunavieh (wörtl. Hühnervieh) = Hühnervolk
Hungerlieder (wörtl. Hungerleider) = einer, der oft Hunger leiden muss; armseliger Mensch, Habenichts; Hungerleider sagt man von einem, der oft zu Besuch kommt und dann guten Appetit entwickelt.
Hunisch = Honig
Hunn = habe
Hunsbuckel = Hunsrück
Huppelich = uneben, holprig
Huppen = sich ducken, in die Knie gehen
Huust = Husten
Huustegutzi = Hustenbonbon
I-Biebchen = ABC-Schützen [Weil der Schreibunterricht mit i begann, deshalb scherzhaft: I-Biebchen]
Iascht = erst
Iasel = Esel
iderijen = das Wiederkäuen beim Vieh
Ienstisch = vor kurzer Zeit, letztlich
Ierschtens = erstens
Iewa = über
Iewa al = überall
Iewagänger (wörtl. Übergänger) = 1. weibliches Zuchttier, das im trächtigwerden ein Jahr überschlägt; Ziege, Schaf, im ersten Jahr nicht trächtig werdend 2. alter Junggeselle
Iewakadeinen = Übergardinen
Iewamuar = Übermorgen
Iewaeen komm = überein gekommen [Übereinkunft, Abmachung, Vereinba-rung] > sey seyn iwaeen komm [sie sind überein gekommen]
Iewarisch = übrig
Iewaschluhn = 1. übereifrig > iewerschluh deich nit 2. sich beim gehen überschlagen, hinfallen
Iewastölpen = überstülpen > seych eppes iewastölpen
Iewazija (wörtl. Überzieher) = Mantel
Iewazwerch = querer Mensch
Iewernehn = übereinander
Ih = bevor
Ihl = Aal
Ihmchen = alter Mann
Ihnt = Ente
Ihs = uns
Ihsem = unserm
Ihsen = unser > ihsen Här = unser Pfarrer
Ihser = unserer
Imes, Imen = jemand
Imme, Immen = Biene, Bienen
Impertinent (lat. nicht zur Sache gehörend) = frech, dreist,unverschämt
Impisch = 1. zweckmäßig – passend 2. klein, zierlich, nett und klein zugleich; von gefälliger Form, hübsch von Gestalt, von Menschen, Tieren und Dingen
Innen = unten
Inner = unter
Innerbox = Unterhose
Innerhiem = Unterhemd
Innernehn = untereinander > innernehn guhn = durcheinander
Innersetzer = Untersetzer
Innischt = das Untere
Ischt = Egge
Jacht = Jagd > op de Jacht guhn
Jaubsen = schreien
Jesses = Jesus
Jo = ja
Joahr = Jahr
Joahrgedächtnis = Seelenmesse am Jahrestage des Todes eines Verstorbenen
Johannesdaach = Namenstag des heiligen Johannes am 24. Juni.
Juckeln = 1. ein im Gefüge lockerer Gegenstand, ein Pfahl, Nagel, Zahn 2. unruhig auf dem Stuhle sitzen, hin und her rutschen
Juffer = Jungfrau
Juppen = Jacke
Jurend = Nachwuchs
Justement auch Justament (frz. Justement = im Recht) = 1. ganz genau, ebenso, grade passend, recht, getroffen; 2. grade, eben, vor kurzer Zeit
Juud = Jude
Kaabäll = Kapelle
Kaads = Katze
Kaadsbalgen = sich zanken
Kaadsekop = Böller
Käala = Keller
Kaap = Kappe, Mütze
Kaapes (lat. Capus = das Haupt) = 1. Kohl [rude Kaapes, weissen Kaapes] 2. Unfug oder Blödsinn
Kaapesbid = Fass, in dem der frische Kohl zu Sauerkraut umgewandelt wird
Kaatz = Katze
Kaatzisch, Kaatzat = zänkisches Kind, besonders Mädchen
Kabälschi = Kapelle
Kabänes = etwas Großes, Dickes, ein schwerer und großer Mensch
Kabäusi = kleiner, oft lichtloser Verschlag hinter der Küche
Kabok (wörtl. Kapok) = Die Kapokfaser wurde als Füllung von Matratzen und als Polstermaterial verwendet.
Kabores (frz. capot) = vernichtet, tot
Kabot (frz. capot) = kaputt
Kabotthietchie (wörtl. Kaputhütchen) = Randloser Sonntagshut der Bauernfrau, dessen hinterer offener Teil um den Haarknoten sich legt und der durch zwei Bänder unter dem Kinn gehalten wird.
Kabuff = Abstellraum
Kabüffie = kleines Zimmer
Kackstelzen = Stöckelschuhe
Kadeinen = Gardinen
Kaff = Dorf [abwertend]
Kaffiezuutz (mhd. Zouke) = Ausguss der Kaffeekanne
Kaffie = Kaffee
Käft (jen.) = Gesäß
Kährchie = kleine Karre
Kal = kalt
Kalev = Kalb
Kalfakter (lat. calefacere) = 1. Augendiener, Schmeichler, Schwätzer, Angeber, Zwi-schenträger, Verleumder, der sich in fremde Angelegenheiten mischt. 2. einer, der sich nichtstuend herumtreibt wie ein Aufseher
Kamedi (frz. comediens) = 1. Komödie, 2. Zank, Streit, Radau > wat fier e Kamedi
Kamedimächer (frz. comediens) = Komödiant, Krachmacher
Kamein = Kamin
Kamissbrot = gemeint ist Kommissbrot(ab dem 16. Jahrhundert von Kommiss für 'Heeresvorräte') ist ein einfaches, haltbares Kastenbrot zur Versorgung von Soldaten.
Kamuffel = dummer, einfältiger Mensch [Schimpfwort]
Kamut (lat.) = bequem, angenehm
Kanainchen = Kaninchen
Kand, Kanna = Kind, Kinder
Kannakutsch = Kinderwagen
Kännt = keins
Kapieren = gut verstehen, begreifen
Käppeln = sich zanken
Karacho (span. Carajo = (zum) Donnerwetter!) = hohe Geschwindigkeit > mat Ka-racho
Karfrejdisch = Karfreitag; Freitag vor Ostern; Tag, an dem der Kreuzigung Christi gedacht wird
Karmuffel = unfreundlicher, mürrischer Typ
Kasd = Gebundene Getreidegarben auf dem Felde zusammenstehend
Kasdanisch = Kastanie
Kasden = etwas aufeinander stapeln
Käsden = Kastanien
Kau = ärmliches Bett
Kaul = Grube > Sandkaul
Kauz = 1. Kyllfisch (lat. Cottus gobio) 2. Waldkauz, Eulenart (Strix aluco ) 3. grau-samer Mensch
Kauzekäpp = Kaulquappen
Kawechert = Eichhörnchen
Keen = kein > keen Ahnung
Keenen = keiner, keinen
Kees = niemals
Kefen = kaufen
Keiken (jen.) = Augenlider
Keimen = stöhnen oder klagen über Leid > we lang keimt get alt
Keiwen = keifen, schelten
Kejk = Dachfenster
Kelta = Kelter
Kesseln = sich zanken
Kewarickes = Maikäfer
Kiarmes = Kirmes
Kiarmesgeld (wörtl. Kirmesgeld) = Taschengeld-Sonderzahlung anlässlich der jähr-lichen Kirmes
Kiarmesweda (wörtl. Kirmeswetter) = Traditionell schlechtes Wetter zur Kirmes-Eröffnung im August
Kiarner = Körner [Getreide]
Kiatz = Kerze
Kidel = Kittel
Kidelfix = Person, vor der man sich in Acht nehmen muss > Eia Oma woar nett ki-delfix haut
Kidelschiearz = Kittelschürze
Kie = Kühe
Kieer oder Kiear = Mal > Bes an aaner Kiear = Bis ein anderes Mal
Kiehworen (wörtl. Kuhwagen) = Kuhgespann
Kiel = Kyll [Vielleicht rührt die Benennung des Flusses als 'dunkel, schwarz' vom Kyllwald her. (vgl. Schwarzwald)]
Kier = Kurve oder Kehre > Deisch Kier
Kierch = Kirche
Kierschden = Kirschen
Kierschdenboom = Kirschbaum
Kierz = Kerze
Kies (lat. caseus = Gärstoff, Sauerteig, Käse) = Käse
Kiestoart = Käsekuchen
Kiewel = Doppelkinn > de Kiewel fählt roop
Kijaschden = Kirschen
Kinkerlitzja = Bagatelle, belangloses Zeug
Kinnisch = kundig
Kinnischdach = 6. Januar, heilige drei Könige
Kinnt = könnt
Kipp = 1. Zigarette 2. Schutthalde
Kisch = Küche
Kisch = Küche
Kischendesch = Küchentisch
Kittchi (jen. Kittchen) = Gefängnis
Klabatschen = 1. plappern, schwatzen; 2. über andere sprechen, lästern
Klamm = ein wenig feucht, dumpfig
Klammen (mhd. klimmen ) = klettern, ersteigen > op den Disch klammen
Klamotten = Kleider
Klannen (frz. glaner) = Ähren lesen, sammeln [Nach der Obsternte durfte man überall den Rest des Obstes, das an den Bäumen hängen oder darunter liegen geblie-ben war, nachernten.]
Klapp = Großes Maul
Klappen = passend sein > dat klappt
Klappschmier = zusammengeklapptes Butterbrot
Klauen = Große Hände
Klauster (lat. claustra) = Riegelschloss
Kleat = Klette [gemeint ist eine anhängliche Person]
Kleed = Kleid
Kleederhoken = Kleiderhaken
Kleen = klein
Kleenmaachen (wörtl. kleinmachen) = Zerlegen des Schweins beim Schlachten
Kleppel = Knüppel
Klicker = Glasmurmel
Kliedisch = heiß, glühend
Klingelbeidel = Geldsammelbeutel [Klingelbeutel sind kleine, entweder an Hand-griffen oder an langen Stäben befestigte, unten mit einem Glöckchen versehene Beu-tel, die beim Gottesdienst zur Aufnahme von Geldopfern (Kollekte) meist von ei-nem Kirchenvorsteher, Mesner oder Ministranten herumgereicht werden.]
Kloar = 1. klar 2. seltsam, eigenartig 3. witzig, lustig > kloare Kärel
Kloata = Klafter [Ein Klafter Holz ist die Länge, die man mit ausgebreiteten Armen reichen kann. Das Wort gehört zu einem untergegangenen Verb mit der Bedeutung "umfassen, umarmen".]
Kloataholz =gespaltenes, etwa 1 m langes Knüppelholz, Buchenscheitholz. Im Sprachgebrauch wird ein Klafter Holz als die Menge von 3 Raummeten definiert.
Kloben = eine Art Schraubstock
Klopperei = Schlägerei
Klott = wählerisch sei beim Essen
Klottschniss = verwöhnter Esser
Klunschen = schlittern auf Eis
Kluster = Kloster
Knäppchi = 1. kleiner Knopf, 2. Geschlechtsverkehr
Knappsack = 1. geizige Person 2. das im Knappsack mitgenommene Butterbrot 3. im Wachstum zurückgebliebener Junge > kleenen Knappsack.
Knappsen = an etwas sparen
Knappstein = Hagelkörner
Knaschdisch = 1. übertrieben geizig 2. schmutzig
Knatsch = Auseinandersetzung, Disput
Knätschbank = Treffpunkt zum klatschen
Knätschen = klatschen, tratschen
Knatschert = Kind, das quengelt, verwöhntes Kind
Knatzert = 1. kleiner Mensch [verächtlich], 2. verschrumpeltes Obst, entstelltes Ding [z. B. Klicker]
Knauser / Knausert = Geizhals
Kneiles = Sturkopf
Kneileskopp = Dickschädel, Starrkopf
Kneip (frz. canif) = Taschenmesser [Kneipschi]
Kneipp = Gastwirtschaft
Kneissie, Knibbschi = Anfangs- oder Endstück vom Brotlaib
Kneppchesmacher (wörtl. Knopfmacher) = Die Knopfmacher waren zünftige Handwerker, die vornehmlich Knöpfe herstellten, aber auch Gürtelschnallen, Ge-wand- und Miederhäkchen, sowie Kordeln und Quasten.
Kneppel (wörtl. Knüppel) = Stock zum Schlagen
Kniadel = Knödel > Mehlkniadel
Knibscha = Kohlrabi
Knickerbocka (engl. Knickerbocker) = Bezeichnung für eine etwa wadenlange Über-fallhose mit weiten Beinen, die von Männern und Frauen gleichermaßen getragen werden kann. Ursprünglich wurden Knickerbocker aus Leder gefertigt und waren als strapazierfähige Bekleidung für Wanderer und Bergsteiger gedacht.
Knien = Knie
Knoatern = knurren, nörgeln
Knodern = nörgeln, mäkeln
Knooch = Knochen
Knoop = Knopf
Knupp = Beule
Knuppauto = Autoscooter. Fahrgeschäft auf der Kirmes
Knuppen = stoßen
Knusel ('n Knusel) = eine vielseitig mit nicht sonderlich wertvollen Dingen beschäf-tigte weibliche Person [laut Anton Obser]
Knuseln = 1. zerknittern, zerknüllen; etwas durcheinander knuseln, unordentlich durchwühlen, durcheinander legen 2. etwas nur halbherzig oder halbwegs fertig bringen
Knutschen = etwas durcheinander wühlen
Koar = Handkarre oder Fuhrwerk
Koart = Karte > Koart fletschen = Karten spielen
Koascht = Harke mit zwei Zinken [Karst]
Koder = Kater
Koller, Kollerig = Raubein, raue Umgangsformen
Kompott (frz. la compote) = gekochtes Obst
Koppän (wörtl. Kopfende) = obere Seite der Bettstelle
Köpper = Kopfsprung beim Schwimmen
Koscht = [Brot-] Kruste
Kosster = Küster
Kotzen = erbrechen
Kouchen = Kuchen
Koutsch = Sofa
Kraakisch Koa = alter und gebrechlicher Leiterwagen
Kräal = Kette [Wortherkunft Krell = Koralle ?]
Krabatzert = verbissener, streitsüchtiger Mensch
Krabatzisch = zänkisch, widerspenstig
Krakeeler = streitsüchtiger, leicht gereizter, jähzorniger Mensch > en ale Krakeeler
Krakisch guhn = langsames, unsicheres Gehen
Kramassen = falsche Vorspiegelungen, komische Gebärden
Krämp = 1. Krampfanfälle > an de Krämp fallen 2. Hutrand
Krampoda = Krampfader
Krämpschi = Krampf
Kränkd, Kränkden = Krankheit, Krankheiten
Krauden = Kräuter mit der Sichel schneiden
Krauder = Kleinunternehmer
Kraul abhalen (frz. craindre) = jemandem die Angst nehmen
Kraul, kraulen (frz. craindre) = Angst, Angst haben
Krautwisch = Kräuterstrauß. Die Kräutersegnung an Maria Himmelfahrt am 15. August ist einer der ältesten Bräuche im Kirchenjahr. Schon seit dem Mittelalter wurden Kräutersträuße gebunden und im Gottesdienst gesegnet. Folgende Wild- und Heilkräuter kann man zum Binden nehmen: Johanniskraut, Rainfarn, Schafgar-be, Spitzwegerich, Beifuß, Wegwarte, Frauenmantel, Taubnessel, Malve, Hirtentä-schel, Bibernelle, Huflattich, Brennnessel, Zinnkraut, Ringelblume, Dost, Kamille, Labkraut. Aus dem Garten könnten Würzkräuter dazu: Salbei, Rosmarin, Liebstö-ckel, Borretsch, Estragon, Bohnenkraut, Thymian, Wermut, Pfefferminze, Lavendel.
Kreeb = Horde frecher Jungen
Kreischen = weinen
Kreitschen-riehr-mich-nett-uun (wörtl. Kräutchen-rühr-mich-nicht-an) = Spring-kraut
Kretzen = Kartoffelschalen als Viehfutter
Kribbelich = ungeduldig, nervös, leicht gereizt, empfindlich, launisch, wenig ver-träglich
Krieauen = Hühneraugen, Zehenblasen
Kriebank = Abstellbank neben dem Ofen, Topfregal
Kriebeln = leise jemand befühlen, kitzeln
Krief = schaufelartige Gabel mit vielen, nahe beieinander liegenden Zinken, die an der Spitze kleine Rundungen haben, damit beim Verladen die Kartoffeln nicht be-schädigt werden
Kriemeln = krümeln, zerbröckeln
Kriemelntoart = Streuselkuchen
Krien = bekommen, erhalten
Kriest et = Kommst du dran?
Kripp = Krippe
Krippchi = kleine Kippe
Krippebeßer = außer vom Pferde, welches die krankhafte Gewohnheit hat, während des Fressens mit den Zähnen auf den Krippenrand, Luft ausstoßend, aufzusetzen, sagt man auch von einem Menschen: Hen as en Krippebeßer. Er ist ein zänkischer, kurzgebundener Mensch.
Krisch = Krieg
Krischeln (lat. grossuleria) = Stachelbeeren
Kroapat = kleiner Kerl
Kroapen = Gartengerät
Kroapsack = kleiner, unreifer, frecher Junge [verächtlich]
Kroaren = Kragen
Kroatzenstecher = Dosenlocher
Krokeln = kritzeln, unleserlich schreiben
Krolles = natürliche krause Haarlocke
Kroutahannes = Hannes zieht sich nicht ordentlich an. Seine Gewänder sind unge-bügelt.
Kroutakätt = Katharina faltet unordentlich
Kruch = Krug
Kruhnen = Krahnen, Wasserhahn
Krumm = längliches, schmales Beil, Hiebmesser mit nach der Schneide zu geboge-ner Spitze und kurzem Stil, besonders zum Entästen beim Lohschälen und zum Kleinholzmachen (Schanzen) sowie zum Stangenspitzen gebraucht
Krummer Hund = zwielichtige, verdächtige Person, Betrüger
Krumpa = Kartoffel > Et geht neist iwa en gut Krumpa
Krumpaklöß = Kartoffelklöße
Krumpanzalot = Kartoffelsalat
Krumpanzopp = Kartoffelsuppe
Krumpaschniedscha = Kartoffelpuffer [Reibekuchen]
Kualen = Kohlen
Kuadel = Kordel
Kuardel = Kordel. In der ersten Nennung von 1139 wird der erzbischöfliche Hof in Cordule genannt. Die Schreibweise variierte mit Cordele, Cordula und Cordela im 12. und 13. Jahrhundert. Der Ortsname wird vom moselromanischen Cortelle als Bezeichnung für einen kleinen Hof abgeleitet und mit dem erzbischöflichen Fronhof erklärt. Die Schreibweise 'Cordel' galt bis zum 15. Mai 1936.
Kuarschdisch = neidisch, geizig, eigen, auch Gorisch
Kuarw = Korb
Kucken (wörtl. gucken) = hinsehen, gucken, besonders neugierig sehen
Kuhr = Korn
Kujonieren (frz. coïonner = als Kujon behandeln) = quälen, schikanieren, unterdrü-cken
Kullang (frz. couler = fließen) = Rinnstein
Kuma = Kammer
Kumb (lat. cumba) = Wassertrog
Kummerschaft = Kameradschaft, dicke Freundschaft
Kundel (lat. canalis) = Dachrinne
Kuraschiert (frz. Courage) = mutig, beherzt
Kurf = die krumme Handhabe zum Drehen eines Schleifsteines
Kurres = kurze, dicke Männerjoppe ohne Taille, heute nicht mehr viel zu sehen, verdrängt durch die gestrickte Jacke und die Stoffjacke
Kusch, Kuschen = sich kuschen, vom Menschen, sich ducken, sich eingeschüchtert zurückziehen, sich stille, ruhig verhalten, nachgeben, sich als überwunden anerken-nen, sich demütigen, unterwürfig sein; > sei kusch
Kusin (frz.) = Cousine
Kussäng (frz.) = Cousin
Kutsch = Kinderwagen
Kuub (frz. corbeau) = Rabe
Laast = entlang > Eich sein laast de Kiel spaziere gang
Laasteneen = aneinander vorbei
Labberzoasch = sinnloses Gerede, dummes Geschwätz
Läfel = Löffel
Läfelsches = Dicht an dicht liegen, wie Löffel im Besteckkasten
Laif = Leib
Lais = Läuse
Laiskaul = Genick
Lait = Leute
Laitsgeheier = Quälgeist
Lajen = Schiefer zum Dachdecken
Lajendaeka = Dachdecker
Lamäng (frz. la main) = die Hand, aus der Hand, frei Hand > aus der Lamäng
Lämmess = Lamm > vum Lämmes gebass
Lämmesja (wörtl. Lämmchen) = Gemeint sind WeidekätzchenLäng = Länge > da läng no gefall = der Länge nach hingefallen
Langkuaf = Langbaum am Wagen
Langt = reicht > Et langt
Lanter = Laterne [Der Fußweg von der Welschbiliger Straße nach Hofweiler wurde in den 1930er Jahren Lantieren- oder Laternerweg genannt.]
Läppern = etwas langsam zusammenbringen
Lappes = Tunichtgut
Läppsch = 1. fades, ungesalzenes Essen 2. lächerlich gering
Last = vorbei
Latzen = bezahlen
Lau = umsonst > für lau
Lauden = läuten
Lauserd = Lausbub
Lauskrampen = flegelhafter Junge
Laustern (engl. listen) = horchen
Laustervurel = jemand der einen aushorcht, ohne dass der andere es merkt
Lawur (frz. lavoir) = Waschschüssel
Leed = Fallsucht > ant Leed fallen
Leeda = Leiter
Lefdisch = luftig
Lehmfirzjer = Murmeln
Leib-und-Seel-Hose auch Klappbox = Unterhemd und -hose an einem Stück
Leidlich = erträglich > wie geht et? Su leidlich
Lejfie = Leibchen
Lewdach =(wörtl. Lebtag) > mei Lewdach noch nit gesiehn
Liardisch = leer
Liechten = leuchten > liecht ehs
Liehnen = ausleihen
Lierdisch = leer
Lieren = lernen
Lierschen = Lärchen [Kieferngewächs]
Liew = lieb > liew Kand
Linker Hand = links
Linksert = linkshändiger, ungeschickter Mensch
Lofen = laufen
Loft = Luft
Lokus = Toilette
Loo = da, dort
Lood = Sarg
Losledig (wörtl. los und ledig) = 1. unverheiratet 2. ohne Anhang, nicht für andere zu sorgen brauchend, vergnügt, lustig leben könnend
Louis = Louise
Loutda = (wörtl. Lauter) = nur, nichts als, > Loutda Friemen an Duarf
Lowi (jen.) = Geld
Luas (lux. ) = 1. leise 2. langsam > Mach es luas
Luchsen = schauen u. lauern wie ein Luchs
Luckes = verschlagener Menschen
Luder = scharfes Schimpfwort, besonders auch für ein böses Weib; aber auch ein Mensch, den man gewissermaßen bewundert, weil er klug und unerschrocken zu handeln weiß
Luderig = listig, schlau, schalkhaft, witzig [in zum Teil widerwilliger Anerkennung]
Luhnen = 1. der konisch geschmiedete Nagel, der durch die Spitze der Achse ge-steckt wird, damit das Rad nicht herausfällt 2. eigensinniger, widerspenstiger, heim-tückischer, übelwollender, boshafter Mensch
Lumpenkriemer (wörtl. Lumpenkrämer) = Lumpenhändler. Bezeichnung für den Lumpensammler, eine als Fahrendes Volk umherziehende Personengruppe, die ab-getragene Kleidungsstücke sowie Stoffreste und -fetzen, sogenannte „Hadern“ bzw. „Lumpen“, bei der Bevölkerung sammelte oder auch aufkaufte und diese an Papier-mühlen veräußerte. Seit dem Mittelalter bis hinein ins 18. Jahrhundert bildeten Ha-dern aus Leinen, Hanf oder Baumwolle – zusammen mit Spinnerei- und Seilereiab-fällen – den einzig verfügbaren Faserrohstoff bei der Herstellung von Papier.
Lungern = sich faul herumtreiben, untätig umher stehen, warten auf eine Arbeit um sie dann aber abzulehnen
Lunzen = versteckt oder heimlich beobachten
Lupp = Saugpfropfen, Schnuller auf der Säuglingsflasche. Wortherkunft: luppen = lutschen
Ma = mir
Maäänschi [Verniedlichung] = kleiner alter Mann
Maakat = wehleidige Mannsperson
Maakisch = kindlich, liebebedürftig
Maan = Mann
Maandel = 1. Korb mit zwei Tragegriffen 2. Zahlwort für 15. > Maandel Eyer Gro-ße Maandel = 16 Stück
Maans = stark, mächtig > hen maanst sich
Maanskärel (wörtl. Mannskerl) = erwachsene, männliche Person
Maanzen = sich brüsten, wetteifern
Mäggo = Zigarettenstummel [scherzhaft]
Maggrien (frz.) = Margarine
Mähssa = Messer
Maierchi = Mäuerchen
Maijen = tratschen
Maijgäk = Mann mit Frühlingsgefühlen
Majusebetta = Maria Josef bittet [für uns]
Malär (frz. Malheur) = Missgeschick
Malochen (jdd.) = Arbeiten
Mamm = Mutter
Manchesterbox = Cordhose
Mandel = Mantel
Manierlich = sich gut und anständig benehmen > Setz dich mal manierlich hin!
Mankieren = so tun als ob
Männes = Kosewort für kleine Jungen
Märdel (lat. merula) = Amsel
Marmitt, Marmittchen (mosfrk.) =Zweiteiliges blechernes oder emailliertes Esstraggeschirr, in dem man dem draußen Arbeitenden das Essen zur Arbeitsstelle bringt
Martinsdaach (lat. Martinus) = Am 11. November wird der Heilige Martin von Tours verehrt [Sankt Martin]
Mass = heilige Messe
Massdisch = 1. fett, dick [Personen] 2. fett und schwer verdaulich [Speisen]
Mat = mit
Mateneen = miteinander
Matgemaach = mitgemacht
Matgriet = mitbekommen
Matsen = in der Mitte
Matsen dabann = mitten drin
Mau = armselig knapp
Maulen = unnütz und rechthaberisch schwätzen
Maulert = Großmaul
Mauscheln (jen.) = lügen
Mäusja (wörtl. Mäuschen) = in Fett gebackene Hefekrapfen, die traditionell in der Karnevalszeit hergestellt werden
Mawärisch = ja, sicher doch
Medascha = Mädchen
Medesieess = Echtes Mädesüß. Das echte Mädesüß war bereits Heilern und Drui-den in der Antike bekannt. Die alten Germanen nutzten das Kraut, um ihren be-kannten Honigwein [Met] damit zu würzen.
Meenen = meinen
Mehlzig = mehlig > de Krumpan kochen sich mehlzig
Meibessia = Blütenknospe der Weide. Die Zweige mit den Weidenkätzchen wer-den zur Weihe an Palmsonntag in die Kirche gebracht. [Weidenkätzchen stehen unter Naturschutz.]
Meych = mich
Meiler = Mäuler
Meiss = Mäuse
Mesda = Meister
Meta = Zollstock
Miabelschess = Murmelspiel
Miarbeln = Nerven > De loa geht ma alt nees op de Miarbeln = Der da geht mir schon wieder auf die Nerven.
Micken = Mücken
Mied = müde > wat sein eich su mied
Mieh = mehr
Miehen = mähen
Miehl = 1. Mühle 2. Brettspiel
Miehn = Möhn
Miemi = Oma
Mietz = beliebter Katzenname, auch die Katze selbst
Mill (lat. mollis) = gar gekocht > et as mill
Mill = gar gekocht
Millisch = Milch
Millischzopp (wörtl. Milchsuppe) = Brotkrümel in heißer Milch
Mimi = jede alte verheiratete Frau [ab 60 Jahren], mit Kopftuch [nie eine Frau mit Mütze, Hut oder barhäuptig] mit leicht verächtlichem Nebensinne.
Mints = Münzgeld, Kleingeld, Wechselgeld
Minutt = Minute
Mipsen = nach Schimmel oder Fäulnis riechen
Mir = wir
Misst = musst
Mistgoawel = Mistgabel
Mittes = Mittagsläuten
Mittesruh = Mittagsschlaf > op da Mittesruh
Mittisch = Mittag
Moabeln = Heidelbeeren
Moakolf = Eichelhäher
Moark (wörtl. Marke) = Grenzstein
Moart = 1. Markt 2. gestikulieren, prahlen, Aufsehen erregen > Mach nit su en Moart
Moaulmoos (wörtl. Maulmaß) = Mundgerecht
Mokeler = Maler
Mollig = weich, zart, behaglich
Mopp = weicher runder Besen
Möpsen = stinken
Moren = Magen
Mosda (lat. mostuada, frz. moutarde) = Senf
Mottabuaden (wörtl. Mutterboden) = Humusdurchsetzte, fruchtbare Erde
Mottagottesbliemschi (wörtl. Muttergottesblümchen) = Gänseblümchen (lat. Bellis perennis). Gilt als Sinnbild für Demut und Bescheidenheit, als Blume des Paradieses und der kindlichen Unschuld. Maria wird oft mit Gänseblümchen dargestellt, die der Legende nach aus ihren Tränen auf der Flucht nach Ägypten entsprungen sein sol-len.
Mottagottestierchen (wörtl. Muttergottestierchen) = Marienkäfer
Mottasillig (wörtl. Mutterseelenallein) = ganz allein, ohne einen andern, einsam
Motzisch = enttäuscht weinerlich sich verhaltend
Mousuhrenzalot (wörtl. Mausohrensalat) = Feldsalat, auch Ackersalat genannt.
Moutern = unordentlich in etwas herumwühlen
Moutersaak = neugierige Person die in allem herumwühlt besonders dort, wo sie nichts zu suchen hat
Muar = Morgen
Muar frieh = Morgen früh
Muarjen Land = Ein Morgen Land ist eine Fläche, die mit einem einscharigen Pferde- oder Ochsenpflug an einem Vormittag pflügbar ist.
Muarten = Möhren
Muck = 1. Muck auf jemand haben heißt denselben verfolgen oder jemandem stets einen Groll nachtragen 2. Kröte, dicker Frosch
Muckefuck = Ersatzkaffee aus Zichorie. Verwandt werden die gerösteten Wurzeln
Muckelig = drall, rundlich, wohl genährt
Mucks, mucksen = Aufbegehren > noch een Mucks!
Muden = Art und Weise >et woar su muden
Muffeln (wörtl. mundvoll) = tüchtig essen
Muhl = Backmulde
Muhnsch = Vorratshaltung brauchbare köstlicher Dinge gut abgesichert
Mulong (frz. le moellon = Bruchstein, Sandstein) = Die relativ harten, aber zerklüf-teten,oft bunten Sandsteinbänke wurden zu Bruch- und Mauersteinen [Mullungen] verarbeitet, aus denen in Kordel die Kellergeschosse vieler Häuser gebaut wurden.
Mulo (jen.) = Tod
Munkeln = heimlich reden, raunen, heimlich weitererzählen; etwas sagen, ohne dass man es für wahr hält.
Muppel (lux. mupp) = kleiner Hund
Mustern = jemand kritisch, nicht unbedingt wohlwollend, betrachten
Mutwillig = absichtliche, bewusste, vorsätzliche Boshaftigkeit oder Leichtfertigkeit
Muunt = Monat
Muxen = sich regen > mux dich nett
N’owend = Guten Abend
Nakisch = nackt
nai = neu
Naijärschie = Neujahrsgabe [Trinkgeld] an Zeitungsbote oder Müllmänner
Naupen = Eigenarten, auch für sexuelle Gelüste [Mit diesem Ausdruck wurden die oft nicht mehr zu realisierenden erotischen Bedürfnisse älterer Menschen bezeichnet]
Nees = wieder, noch einmal
Nei = neu
Neijärschen = Neujahrsgabe [Trinkgeld] an Zeitungsbote oder Müllmänner
Neijst = nichts
Neimudisch = modern
Neipchen = schlummern, Nickerchen, Mittagsschlaf
Neipen = Schläfrigkeit
Nejmiarder = 1. übelgesinnter Mensch 2. Neuntöter [Vogel]
Nerwen = Nerven
Ness = Nüsse
Nett = nicht
Newen = neben
Niariens = nirgends
Nieän = nähen
Niedatreschdisch (wörtl. Niederträchtig) = gemein
Niedisch = 1. Näherin [führte im Gegensatz zur Schneiderin nur Flickarbeiten aus, meist im Nebenerwerb] 2. nötig, notwendig
Niemes = niemand
Niklessi = Geschenk zum Sankt Nikolaustag am 6. Dezember
Niklosdaach = Bescherung am 6. Dezember
Nimmi = nie, nicht mehr
No = nach > no Ierik [nach Ehrang]
Noar = Narr
Noav = Nabe
Noawel = Nabel
Nochees= noch einmal
Nocher = nachher
Nodeem = nachdem
Noh Gang (wörtl. nach Gang) = in einer Tour, ohne Unterbrechung
Nohmettisch = nachmittags
Nomol = noch einmal
Nonnenfierzjer = kleine Apfelpfannkuchen
Noos = Nase
Nooscht = Nacht
Nootsdeppchen = Nachttopf
Nootseil = (wörtl. Nachteule) = jemand der bis tief in die Nacht arbeitet, in der Nacht nach Hause kommt, Wirtshaushocker oder Nachtschwärmer
Nootshiem = Nachthemd
Nopar = Nachbar
Noparschaft = Nachbarschaft [Früher waren die Dörfer in 'Nachbarschaften' in eine bestimmte Anzahl Häuser eingeteilt, die sich gegenseitig Hilfe leisteten.]
Nopisch = Nachbarin
Nopisch Hous = Nachbarhaus
Norel = Nagel
Nuhmen = Namen
Nummen = nur > nummen fier meich [nur für mich]
Oarbel = in der Armbeuge geschichtet
Oarbeln = umarmen
Oarbischt = Arbeit
Oarm = arm, notleidend
Oarmen = Arm
Oarsch = Arsch
Oarschfuhr = Gesäßspalte
Oarschkrampen = Dummkopf [Schimpfwort]
Oarschmattes = [Schimpfwort]
Oarschpaketschen = Arschbombe mit angewinkelten Beinen
Oart = Art > aus der Oart geschluhn [wörtl. aus der Art geschlagen = anders als die restlichen Verwandten sein]
Oartlisch = eigenartig, sonderbar
Oaus = aus
Oausduhn (wörtl. austun) = 1. Kleidung ausziehen 2. Ernten der im und am Boden gedeihenden Früchte
ob = ab
ob-bräachen = abbrechen
Obhalen = ein kleines Kind zum Pinkeln hoch halten
Obluchsen = einem etwas abluchsen, mit List, in unredlicher Weise, auch durch Darbieten minderwertiger Tauschmittel abnehmen
Obmurxen = töten
Obstanz = das übriggebliebene
Ohm = An der Mosel wurde im Jahre 1567 die „Eich“ eingeführt,: das Normen von Wein und allen anderen Waren, die man mit Weinmaßen zu messen und verkaufen pflegte. Als Einheit diente das Ohm [1 Ohm = 160 Liter]. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich das französische Fuder [1 Fuder = 1.000 Liter] als „Eich“ - Einheit für Weinfässer nach und nach durch. Ohm und Fuder waren für die Korde-ler Küfer eine wichtige Maßeinheit.
Öhmchen oder Ömi = Oma
Onkel = (frz. ongle) = großer Zeh [Wird das französiche 'ongle' mit deutscher Beto-nung ausgesprochen, klingt es so ähnlich wie "Onkel"]
Onpass = ungelegen > ganz onpass = sehr ungelegen
Openeen = aufeinander
Opp = auf
Opp e mol = auf einmal
Opp seit = 1. etwas beiseite legen 2. aus dem Weg gehen
Oppdonnern = sich schön ankleiden
Opponieren = etwas entgegensetzen, Einwände vorbringen
Oprackern = sich abrackern, bei ungenügender Pflege mühen, plagen, schinden
Owend = Abend
Owerasch = großer Aufwand, Umstände
Paan = Pfanne
Päard, Pärder = Pferd, Pferde
Päarsch (lat. paricus) = 1. Einfriedigung im Freien, auf einer Wiese oder einem Felde für eine Schafherde, besonders für die Nachtzeit. 2. eingehegter Weideplatz für das Vieh, besonders das Jungvieh
Pabeia = Papier
Pädter = Patenonkel
Pälem = Buchsbaum; gebraucht als „Palmzweige“ für Palmsonntag
Pälemsunndich = Palmsonntag [Sechster und letzter Sonntag der Fastenzeit und der Sonntag vor Ostern]
Pälen = die Schale von Hülsenfrüchten entfernen [aushülsen]
Päll = Wurstpelle
Pälzebock = Knecht Ruprecht oder Hans Muff
Pälzich = taubes Gefühl
Pänchen = kleine Pfanne
Panekuchen = Pfannkuchen
Panz (frz. la panse = Wanst), 1. Kind, 2. Bauch
Pänz (frz. la panse) = Kinder
Panzert = halbwüchsiger Junge, dazu unleidlich
Papes oder Päpes = Matsch, Schlamm
Papp = Vater
Parablü (frz. parapluie) = Schirm
Paradekissen = Ein Paradekissen ist ein zur Zierde auf dem eigentlichen Kopfkissen liegendes, größeres Kissen mit Stickereien oder anderen Verzierungen
Parat (lat. paratus) = bereit, fertig
Pareck = Perücke
Parieren (frz. parer) = folgen, gehorchen
Parrier = Schranken an einem Bahnübergang
Päsch (lat. pascua, frz. pêche) = besonders fruchtbare, gut bewässerte (oft eingezäun-te) Wiese nahe beim Hause (Dorfe) > Päschpiadchen
Pastua = Pastor
Patent = fein, umgänglich, nett
Pautsch = Pickel
Peifendeckel (wörtl. Pfeifendeckel) = 1. Deckel des Tabakpfeifenkopfes 2. Ausruf im Sinne von „im Gegenteil“
Pein (frz. la peine) = Schmerz, Kummer, Sorge
Pellen = Junghühner
Perdsschmier = Pferdesalbe [Kräutersalbe für Pferde, die aber auch von Menschen benutzt wird]
Peterle = Petersilie
Petsch = Klemme
Petschen (frz. pincer) = jemand kneifen, zwicken
Piadchen = 1. schmaler Pfad [Abkürzungswege nur zu Fuß zu begehen, die zum Teil jedes Jahr neu durch häufiges Begehen ausgetreten wurden, aber auch manch-mal zu Streitereien mit den Grundstückeigentümern führten, durch deren Land die Piadchen führten. Verloren durch die Motorisierung und die Flurbereinigung an Bedeutung oder verschwanden ganz]> Päschpiadchen 2. Haarscheitel
Piadchestreder = Pfadfinder
Piateler = einer der die Türen nie schließt
Piateln = Auf der Stelle treten, beständig ein- und ausgehen
Pick = Groll auf jemand haben
Pickiert = leicht beleidigt, gereizt
Picobello [italienisiert aus niederdeutsch pük [piekfein] und italienisch bello = schön = ordentlich
Piedeler = Bastler, langsamer Arbeiter, Kleinigkeitskrämer
Piedeln = viel Mühe und Zeit fordernd, knifflig
Piffern (jen.) = klopfend schmerzen
Pik siewen (wörtl. Pik sieben) = > dustuhn wie Pick siewen = dumm aussehen, dumm dastehen
Pillo = Feierabend, Schluss > Wei as pillo
Pingelisch = peinlich genau
Pinn = eiserner Schuhnagel mit halbkugeligem Kopf, auch ohne Kopf, und mehr-spitziger Schuhnagel
Pinneneisen = auf dem die eisernen Schuhnägel in die Schuhe geschlagen werden
Pinnenhuma = breitköpfiger Hammer mit dem auf den Pinn. geschlagen wird, so dass der Nagel tief eindringt. Der dickere Nagelkopf sorgte dafür, dass die Sohlen länger hielten.
Pinnenschuh (engl. Pin) = benagelte Schuhe
Pisacken = jemand ärgern
Pisem (frz. la ficell) = Faden, Flusen > Pisemchie
Pisspern = flüstern
Pitschen = noch einen trinken, sich einen genehmigen
Pittasielich = Petersilie
Pittermännchen = Verkleinerungsform zu "Pitter". Wenn sich jemand wie ein Pit-termännchen verhält, dann muckt er nicht auf.
Pittisch-Mess = Kirmes in Trier [Am 29. Juni feiert die römische Kirche das Dop-pelfest der “Apostelfürsten” Petrus und Paulus. Auch der Trierer Dom ist ein “Pe-tersdom”. Zudem ist der Apostel Petrus Stadtpatron von Trier. Von daher kommt der Brauch der “Pittisch-Mess”.]
Pittischdaach = Namenstag von Petrus [Peter] am 29. Juni.
Plääd = Glatze
Plaken = hinwerfen, etwas fallenlassen
Plakisch = nackt
Platt = Mundart
Platten = Reifenpanne am Fahrrad
Plätzja = Gebäck
Plecken = pflücken
Plemplem = verrückt > Hen as total plemplem
Pleuel = Wäscheschlagbrett, Wäschestampfer
Plinner (wörtl. Plunder) = 1. wertlose Kleider, Lumpen, Lappen, wertloses Gerät 2. Kleider und Wäschebündel, besonders beim Umzug und Aufräumen 'plinnern'
Pluch = Pflug
Plümo (frz. plumeau) = Federbett
Poar = 1. Paar 2. Prozession, bei Beerdigungen oder an Fronleichnam
Poauer = Fußball
Polippen = Polypen, Geschwulst an den Nasenschleimhäuten
Posettschie = Purzelbaum
Posettschie scheiwen = Puzelbaum schlagen
Poss = Post
Possen, gepoast = pfropfen, veredeln
Pott = Topf
Pott-Pott für alle = Kinderspiel
Pressieren (frz. presser = pressen, drängen) = drängen, beeilen, eilig sein > et pressiert ma = ich habe es eilig
Proabbeln = daherreden
Propper (frz. propre) = sauber, reinlich
Prozedur = umständliche Vorgehensweise
Puart (frz. porte) = Pforte, Tor
Puarz = Trinkgefäß für Viez
Pudel = 1. Pfütze 2. Fehlwurf beim Kegeln 3. ganz und gar > dat Kand as pudelna-ckisch
Puhl = 1. Holzpfahl 2. Pfuhl [kleiner Teich, Ansammlung von schmutzigem, fauli-gem Wasser]
Pumpen = leihen
Pund = Pfund
Puppig = problemlos, nicht schwierig > dat kann doch jeder
Pupsen = einen fahren lassen, Darmwinde abgehen lassen > Wen hat hei gepupst?
Pur = ganz und gar > de Zopp schmackt no pur Salz = Die Suppe ist versalzen
Putschen = 1. Büschel, 2. Soden
Pütz = Brunnen
Puupes = egal, einfach, leicht
Quäasch = verquer, schräg, schief, quer und nicht richtig, nicht wie es sein sollte
Quähsch = übellaunig
Quäll = Quelle
Quällmänna = Pellkartoffeln
Quandt > et ass en quante Kärel = er ist in Ordnung
Quanten = Füße > Kiesquanten
Quantum (lat. wie viel oder wie groß) = Anteil oder Menge > hen hoot sein Quantum = er hat sein Anteil (Menge)
Quätsch oder Quätschkommod = Zieharmonika
Quätschen = Pflaumen
Quatschen = sprechen, sich unterhalten
Quätschenkuchen = Pflaumenkuchen
Quiecken = schreien wie ein Schwein
Quisel = alte Jungfer oder älteres Frauenzimmer, das Eigenheiten oder Angewöh-nungen einer solchen hat
Quitt = 1. los, verlustig, verloren 2. etwas hat sich ausgeglichen > mir sein quitt
Quittegeel = quittengelb
Qwetsch (wörtl. Quetsch) = etwas in einen engen Raum (Haus oder Kleinwagen) zwängen, zwischen zwei festen Gegenständen klemmen, etwas quetschen, drücken, pressen
Räafen = raffen, aufheben, einsammeln
Raamazisch = dürr
Räapsen = Rülpsen
Raat = Ratte
Raategäckisch = überschäumend froh
Rack = besoffen
Radau = Lärm, Krach
Rambur = Rheinischer Winter-Rambur, alte, langlebige Winterapfelsorte mit später Blüte
Rammdösig = durcheinander, benommen
Ramsch (jdd.) = 1. Betrug 2. Kartenspiel
Ramuren = rumoren 1. Bauchgrummeln 2. lärmend poltern
Ränt = Rente
Ranzen = auf dem Rücken getragene Schultasche
Ranzig = verdorben riechend
Rapp (frz. la rape) = Küchenreibe, Raspel
Rappel = Unruhe, Nervosität, Anfall von Unbeherrschtheit > de Rappel kriejen
Rappeldürr = mager
Rappelkop = verrückter, verschrobener Mensch, Querkopf, auch hastiger, aufgereg-ter Mensch
Rappen = reiben, schaben
Räson (frz. Raison) = Vernunft, Bildung > Enem noch Räsong beibrängen = jemanden zur Vernunft bringen
Räsonieren (frz. raisonner) = viel reden, viel tadeln, schimpfen
Ratzefummel = Radiergummi
Ratzekahl = ganz und gar
Räucherhäusjen = der Raum im Rauchfang, am Speicher, in dem das Fleisch geräu-chert wird, oder Raum [Kammer] aus Lehmwänden neben dem Schornstein [auch im Keller]
Rawultschi = wildes, ausgelassenes Kind
Reachel = Heurechen
Rechter Hand = rechts
Reed = Schilfrohr
Reet = fertig, bereit > bas dou reed = bist du soweit
Reibach = Gewinn > Reibach ohne Ende
Reih = 1. Rist, Fußspanne > op da Reih, hieh Reih 2. Zeile auf der Schultafel 3. Rei-henfolge > an de reih 4. Frage, ob alles in Ordnung ist > alles an de reih?
Reihen = im Herbst Reihfurchen pflügen
Reihgoar = Mit Reihgarn werden Textilien zusammengeheftet, ähnlich wie mit Stecknadeln
Remmel = ein großes Stück Brot
Remmidemmi = Lärm, ausgelassenes Treiben, Streit
Ren, et rent = Regen, es regnet
Rennscheijer = Person die immer unterwegs ist
Renken = 1. am Lenkrad drehen 2. sich den Arm, das Bein ausrenken, aus der Gelenkpfanne drehen
Retschen = rutschen
Retur (frz. retour)= zurück, Rückgabe
Revangschieren (frz. Revanche) = sich erkenntlich zeigen, einem andern gegenüber einen Gegendienst erweisen
Riascht = soeben
Ricken = 1. Rücken, 2. Tortenrand
Rieh = 1. roh 2. Reh
Riehren, geruhrt = Rühren, gerührt
Riemchestoart = Hefeteig mit Apfelmus unter Riemchendekor
Riemenschneider = Angeber, jemand der sich auf Kosten anderer bedient
Riepes = spindeldürrer Mensch
Riescht = gerade
Rieschtfodems = geradeaus
Riff = Kruste auf einer verheilten Wunde
Ringel = Ring [Fleischwurst]
Rinschelt = schmales, starkes Querholz unter dem Lang-, Lenkbaum, hinter den Vorderachsen des Leiterwagens, auf dem der Langbaum sich hin- und herbewegen kann; es verbindet die beiden Schenkel der Vorderbacken im hinteren, auseinander-gehenden Teil
Rissäln = rütteln
Ritzmähssa = Messer zum markieren von Baumstämmen
Riwa = rüber > Gieh ehs riwer
Roasen (wörtl. rasend) = sehr wütend
Rob, Röbschi = Robert
Rödeln = hart arbeiten
Rolzen = raufen
Roop = runter
Rotznoos = naseweiser, frecher junger Mensch
Ruckeln = etwas mit heftigen Bewegungen lösen
Rude Kaapes = Rotkohl
Ruden = roten
Rummel = Futterrübe
Rummelkaul = 1. Erdgrube für die Lagerung von Rüben 2. abwertend für Sport-platz
Rump, Rumpfass = Butterfass
Rumpelisch = 1. Falte in der Stirn, Runzel im Gesicht 2. verschrumpeltes Obst
Runen = dünne Holzstämme als Brennholz
Rup = rauf
Ruppen = ziehen, reißen, pflücken, rupfen [Geflügel]
Ruppig = zerlumpt
Rus = Rose
Rusekranz (wörtl. Rosenkranz) = Diese Gebetsform ist schon seit dem 12./13. Jahrhundert bekannt. Damals nannte man den Rosenkranz jedoch noch Pater-Noster-Schnüre, weil es im 13. Jahrhundert in ganz Europa den Berufsstand der „Pater-Noster-Macher“ gab. Der heute übliche Rosenkranz hat sich im 15. Jahrhundert aus alten Mariengebeten entwickelt.
Ruseln = schütteln, rütteln
Saakmähssa (wört. Sackmesser) = Taschenmesser
Saaktuch (wörtl. Sacktuch) = Taschentuch
Saalef = Salbe
Sääschoames = Ameise
Saat = genug > Oarbischt saat
Sabbeln = 1. fließender Speichel 2. schwätzen, dumm daher reden
Sackrajiß = heiliger Jesus[Fluch]
Sai = 1. Sieb, Seier (Küchengerät zum sieben) 2. Säue Mz. von Sau
Sandkaul = Sandgrube
Sänge = Schläge, Prügel
Sätzholz = Pflanzholz
Saubeidel = unflätiger Kerl
Saubuhnen = grobe Ackerbohne
Sauer Fesch = Bratheringe
Sauf, Saufes = Getränk für das Vieh. [Wasser, das mit Bollmehl (minderwertigem Mehl) aus den örtlichen Mühlen und dazu mit Küchenabfällen angereichert.]
Sauwer = sauber
Schaaf (ahd. scaf = Ordnung, Plan) = Küchenschrank
Schäal = Türklingel
Schaales (jdd.) = Kartoffelgericht mit unausgelassenem Nierenfett
Schaan = Schande < et ass en Schaan
Schabernack = ein böser Streich, heimlich zugefügter Schaden, Schikane.
Schäfen = schöpfen
Schaffbox = Arbeitshose
Schäffen = schöpfen
Schäfjen = kleiner Küchenschrank
Schalkisch = tückisch, boshaft
Schamass (jdd.) = Schund, wertloser Kram
Schandarm (frz. gendarme) = 1. Polizist 2. dominierender, gerne Befehle erteilender Mensch, humorvoll auch Ehefrau
Schängeln = Münzen an die Wand werfen [Kinderspiel]
Schännen = schimpfen
Schanz = Reisigbündel zum Befeuern des Backofens
Schären = 1. sich fortmachen > schär deich zum Deiwel = Mach, dass du aus meinen Augen kommst. 2. scharren
Scharwänzeln = dienen
Schäselong (frz. chaise longue) = an einer Seite erhöhtes Sofa
Schäss (frz. chaise) = Kutsche
Schassgeel (mundartl. Schass=Schiss) gelber Farbton
Schassi (frz. Chassis = Fahrgestell) = Hinterteil, Hintern
Schauer = Platzregen
Schdrundzen = protzen
Scheden = Schatten
Scheet (lux. Scheed) = Brillenetui
Schei = scheu, schüchtern, zurückhaltend
Scheijer = Scheune
Scheijerpuart (lat. porta) = Scheunentor
Scheimen = schäumen
Scheimläfel = Schaumlöffel (Küchengerät)
Scheißerei = Durchfall
Schellenputzen = Scherz, den Kinder mit dem Klingeln an Haustüren treiben, be-vorzugt in der Hexennacht
Schellich = Jemandem etwas [Geld] schulden > Wat sein eich dir schellich?
Schenant (frz. gênant) = genieren, schüchtern, prüde > e bissi schenant
Schennen = schimpfen
Schepp = schief
Scheunendrescher = viel essen, reinhauen > isst wie en Scheunendrescher
Schiabel = Scherbe
Schialen = schälen
Schiapisch = Viez im Gärprozess
Schiapsen = prickelnd scharf, rauh schmecken, die Zunge reizen; besonders beim Wein
Schiarm = Regenschirm
Schiarmkaap = Feldmütze der Wehrmacht
Schicken (frz. chiquer) = Tabak kauen
Schicken = sich gut betragen > schick dich!
Schiea = Schere
Schiearz = Schürze
Schien = schön
Schieß = 1. einem an einer Stange befestigten Holzbrett, auf den genau ein Brotlaib passt. Damit wurde ein Laib nach dem anderen in den Backofen „eingeschossen“. 2. Handfeuerwaffe
Schiffen = pinkeln
Schilla oder Scheller = Schulter
Schillee (frz. gelée) = Gelée
Schilzen = heimlich, verstohlen, unbemerkt, mit halb geschlossenen Lidern hinse-hen, blinzeln; angestrengt eine Sache besehen, fixieren; auch zielen mit dem Gewehr; über eine gehobelte Fläche sehen, vom Schreiner.
Schimmesettchen = Hemd, Vorhemd > dat Schimmesettchen voll gekleckert
Schipp = Schippe, Schaufel
Schippen = Pik, Farbe beim Kartenspiel
Schippenkaap = Mütze mit Sonnenblende
Schlaach = 1. Schlaganfall 2. Einschlag von Brennholz
Schlabbern = sich beim Essen beschmutzen > Pass up, du schlabbers!
Schlachmundes (jidd.) = Rübenkraut
Schlädtersoß (wörtl. Schleidweiler Soße) = gebräunte Zwiebelsoße
Schläk (lux. Schleek) = Schnecke
Schlamassel (jdd.) = gefährliche Lage, schlimme Situation > Da ham mer den Schla-massel
Schlamp = nachlässiges Frauenzimmer
Schlap = Schlag > en Schlap iwergriehn
Schlappen = Pantoffel, Hausschuhe [Das Wort hängt mit schlapp, schlaff zusam-men, was sich wohl auf die ,unfeste‘ Trageweise bezieht.]
Schlauchen = ermüden, anstrengen > su en Fahrradtour schlaucht ganz schön
Schlawidschi = recht alte Bezeichnung für Hemd- oder Jackenkragen > Enen beim Schlawidschi krieen
Schlawiner = Spitzbube [verächtliches Schimpfwort]
Schleefsteen = Schleifstein
Schleifen = Feier am Abend der Standesamtlichen Trauung
Schleissen = Bohnen schleissen, an den Bohnen die Seitenfäden abziehen
Schleiter = Holzsplitter
Schlick = 1. Schluckauf 2. Schlund
Schliebascher = Anzündholz
Schlieden = Schlitten
Schloch = schwerer Vorschlaghammer
Schlofen = schlafen
Schloop = Schlaufe [Schnürsenkel]
Schloterfaß = das schlanke Gefäß - am hinteren Hosenlatz aufgehängt -, in dem ein Mäher den Wetzstein zum schärfen der Sense bei sich trägt
Schlotterich = 1. unsicher auf den Beinen, bei Alter, Krankheit, schwächlich, er-bärmlich; 2. unordentlich, nachlässig in Kleidung, Gang, Arbeit.
Schludern = flüchtig, nachlässig
Schluff, Schliffi = Schmaler, enger Durchgang zwischen zwei Gebäuden
Schluhn = schlagen
Schluri = nachlässiger Kerl, Drückeberger, Tagedieb
Schluus (mosfrk. Schlosse) = kurzer aber heftiger Regenschauer, besonders von kal-tem Regen mit Hagel oder Schnee
Schmaacken = schmecken
Schmäbel = Schwalbe
Schmackes = Hiebe, Schläge [auch mit Schmackes eine Tür zuwerfen]
Schmand = Sahne auch Rahm auf der Milch
Schmandlöffel = 1. Rahmlöffel 2. verächtlich Schmeichler, zu einem Kinde, beson-ders Mädchen.
Schmarren = Striemen in der Haut;vernarbte, abgeheilte Wunde, von der die Narbe noch zu sehen ist
Schmielen = Blattlaus an der Unterseite der Gemüsepflanzen, besonders an Acker-bohnen. Bekämpft wurden die Schmielen mit Asche aus dem Holzofen. Das Rheini-sche Wörterbuch verweist hier besonders auf den Gebrauch des Wortes in Trier-Cordel.
Schmier = Butterbrot [Schunkeschmier, Kiesschmier, Zockerschmier, Ziepschmier etc.]
Schmisettchen (frz. la chemisette) = Mieder, Vor- oder Überhemdchen
Schmuddelich = nachlässig, schmutzig angezogen
Schmull = unsaubere Frau
Schnabulieren = lecker essen, völlen
Schnäck = Schnecke
Schnappelbuhnenzopp = Suppe mit aufgeschnittenen grünen Bohnen, die mit Rahm oder Sahne, schlimmstenfalls mit Kondensmilch, verfeinert wurde
Schnapsdrosssel = Trinkerin, Säuferin
Schnasen = naschen
Schnasisch = Leckermaul
Schneekisch = süchtig auf schmackhafte Esswaren
Schneider = langbeinige Spinne
Schneidisch = Schneiderin (im Gegensatz zur Niedisch)
Schneiss = der von Bäumen befreite Weg durch den Wald, um das Weilerbrennen zu verhüten.
Schneppig = vorlaut, frech
Schnie = Schnee, es schneit > et schniet
Schniemaan = Schneemann
Schnippeln = schneiden, auch abschnippeln
Schniß = Schnauze
Schnißen = tratschen
Schnißgai = Maultrommel. Ein kleines Musikinstrument mit durchschlagender Zunge, dessen Tonerzeugungsprinzip bereits sehr lange auf der Welt weit verbreitet ist. Eine manuell angeregte elastische Zunge schwingt durch die geöffneten Zahn-reihen in den Mundhohlraum des Spielers. Deren Ton wird durch Änderung der Größe der Mundhöhle und durch die Atmung klanglich verändert, insbesondere werden einzelne Obertöne hörbar herausgehoben und bilden dadurch die eigentli-chen gespielten Töne.
Schnoderbix = geschwätzige Person
Schnodern = schnell und viel sprechen
Schnodern = schnell, unwirsch sprechen
Schnöksen = die Nase putzen
Schnop = Schnupfen
Schnud = Schnute
Schnudel = Nasensekret
Schnudelbaacken = Rotzjunge [verächtlich]
Schnudelbrems = Schnurrbart
Schnudelkätt = laufende Nase beim Kind
Schnur (lat. nurus) = Schwiegertochter im Haushalt der Schwiegereltern, ohne eige-ne Kochstelle
Schnurres = Oberlippenbart
Schoarf = scharf
Schof = Schaf
Schofskält (wörtl. Schafskälte) = Kälteperiode Anfang bis Mitte Juni
Schogglat = Schokolade
Schood = Schade
Schottel = Schüssel
Schötzig = schnell > maach mohl schötzig
Schouten = Narr
Schpaiss = Mörtel
Schpaissbid = Wanne zum mischen von Mörtel
Schpaissvurel = Mörtelbehälter der auf der Schulter getragen wurde
Schrappen = 1. etwas schrappen, von der noch jungen Rinde bzw. Schale befreien, indem man diese leicht (dünn) mit dem Messer abschabt; so schrappt man Kartof-feln, die noch keine harte Schale haben, ebenso die Möhren, Rüben, Baumzweige, im Gegens. zu „schälen“ 2. etwas gierig erwerbend, arbeitend zusammenscharren, geizig sparen
Schreiw = Stift zum schreiben
Schrimen = schrammen
Schrooh = ungezogen, verkehrt, streng, rau, heftig, zornig > et ass schrooh [von schraah]
Schrotti = Schrotthändler
Schrubber = Scheuerbürste mit langem Stiel
Schrumpelisch = Runzeln, Falten im Gesicht haben
Schtoppen = Flaschenkorken
Schuaschten = Schornstein
Schuben = Schuppen, meist zur Lagerung von Brennholz oder Gartengeräten
Schuckeln = schütteln, ruckeln
Schudern = sich schütteln [bei Erkältung]
Schuhbänel = Schnürsenkel
Schuhkrampen = Riemenhaken an den Schuhen
Schulakand = Schulkind
Schulaschaatz = Schulfreund [-in]
Schulhaof = Schulhof
Schumen = schämen
Schummeln (jdd.) = Betrügen
Schunk = Schinken
Schunn = schon
Schuppen (jen.) = 1. stehlen 2. schubsen, schieben
Schuppkoa = Schubkarre
Schupplod = Schublade
Schuss = Trieb an Pflanzen > ...hot en Schuss gemaach [ist schnell gewachsen]
Schwäch (jen.) = Gasthaus > eenen schwächen
Schwächen (jen.) = trinken, zechen
Schwaduddela = Schwätzer
Schwälles = Kopf
Schwammen = schwimmen
Schwätzen = reden, sprechen
Schwatzen = schwitzen
Schweinsbiet = Zinkwanne beim Schlachten
Schwiar = schwer
Schwoard = Schwarte
Schwoarden = 1. durchprügeln [von Schwarte = Schweinshaut, verächtlich Haut des Menschen] 2. Abfallstücke von besäumten Bäumen werden auch als Schwoarden bezeichnet (Bretter, die auf einer Seite noch gewölbt sind und dort noch die Rinde haben)
Schwoardemoaren = Schwartenmagen, [Kochwurst aus Schweinekopf, Schweineschwarten und anderen Zutaten]
Schwoarden = durchprügeln, [von Schwarte = Schweinshaut, verächtlich Haut des Menschen]
Schwora = Schwager
Seech = Urin
Seef = Seife
Seesch = 1. Urin 2. Säge
Seeschmehl = Sägemehl
Sei = sie
Sein = bin
Seitches = seitwärts
Selfkant = der äußere Rand am Leinentuch
Selwer = selbst
Senkel = 1. jemanden aufregen > auf den Senkel gehen 2. Senklot
Sens = Sense
Setzkrumpan = Setzkartoffeln [setzen = pflanzen]
seych = sich
Siea = Schnell
Siebzehner Schlüssel = Flaschenöffner
Siebzisch-Einensiebzisch = Deutsch-Französischer Krieg 19. Juli 1870 – 10. Mai 1871
Sieglinde = sehr gute Esskartoffelsorte
Siehn = sehen
Sieße Viez = frischer, noch nicht vergorener Apfelwein
Sießschmier = Marmelade als Brotaufstrich
Simelieren = sinnieren, nachdenken
Sipp = Sieb
Sischen = suchen > de Brillen sischen
So = sag
Solbper = pökeln
Solbperfleesch = gepökeltes Fleisch
Solperbiet = Einsalzbütte
Soubuhnen = dicke Bohnen
Souerguard und Souerpädter = geizige Paten die anlässlich der Taufe nicht genug Zuckerbohnen verschenken
Soufen = saufen
Soufes = Getränke
Spack = zu eng oder zu kurz, von einem Kleidungsstück
Spann = Spinne
Spedel = 1. Zwickel als Einsatz in einem Kleidungsstück 2. Keilförmiges Flurstück
Speechen = Speichen
Speis = Mörtel aus Sand meist mit Kalk als Bindemittel
Spetzt = Spitze
Spida = später
Spiellsteen (wörtl. Spülstein) = steinerne Spüle
Spiellump = Spüllappen
Spietzen = beim Essen wählerisch sein
Spind = einfacher Schrank zur Aufbewahrung von Arbeits- und Wechselkleidung oder anderer Gegenstände. Er ist schmal, robust und meist mit einem Schloss ab-schließbar. Es gibt Spinde aus Holz oder Metallblech, oft mit Lüftungsöffnungen versehen.
Spindel = in Drehung versetzbarer länglicher oder stabförmiger Körper [besonders an Spinnrad oder Spinnmaschine], auf den der gesponnene Faden aufgewickelt wird.
Spingel (frz. épingle) = Stecknadel
Spinxen = spekulativ etwas ins Auge fassen
Spoarbicks = Sparbüchse
Spoden = Spaten
Spoutz, spoutzen = Spucke, spucken
Spoutzduch = Taschentuch
Sprangen = springen
Sprenzen = begießen
Stamper = gediegen, stark > hen ass stamper
Stampes = jeder Brei, in welchem der Löffel stehen bleibt
Stanggetten = Zaun aus Stangen
Stanniolpabeia (wörtl. Stanniolpapier) = Alufolie
Stapp (lat. stante pede = stehenden Fußes) = sofort > op em Stapp [auf der Stelle]
Stebb = Staub
Steck = 1. Stück [Kuchen] 2. Ackerparzelle > ant Stick
Steck = Ackerland
Steckchi = Stückchen
Steckum (jidd. schtiko = Stillschweigen) = heimlich, leise, ruhig, unauffällig
Steenhauer (wörtl. Steinhauer) = Steinmetz
Steenhauerei (wörtl. Steinhauerei) = Im Ramsteinerweg hatten die Kordler Sand-steinbetriebe ihre Werkstätten und Verladestationen.
Steenkaul = Steinbruch
Steffdekopp (wörtl. Stiftenkopf) = Bürstenfrisur, auch Mecki- oder Igelschnitt ge-nannt
Steif = Wäschestärke
Steipen = stützen
Stellage = leichtes, einfaches Regal
Stelzen = 1. Beine > hen kann sich nimmi up de Stelzen halen 2. Kinderspiel. Auf Stel-zen gehen. 3. lange, dürre Beine [verächtlich]
Stepp, steppisch = Staub, staubig
Stiebitzen = [etwas von geringem Wert] entwenden, sich aneignen
Stimmes = Lakritze
Stinkadores = schlechte Zigarre
Stinkije Jakob = Graue Gartenwanze [Zur Feindabwehr besitzen die Jungwanzen Stinkdrüsen auf dem Rücken, bei den adulten Tieren befinden sich diese an der Un-terseite der Brust. Bei Bedrohung wird ein stark riechendes Sekret abgegeben.]
Stinkije Mandes = falsches Pfefferminzkraut
Stippeln = 1. sticheln, ihn auf eine verdeckte, beissende Art tadeln, verspotten; ihn durch fortwährendes Zureden, scharfes Zusetzen im Geheimen gegen einen aufsta-cheln, aufhetzen; durch anhaltendes verstecktes Ausfragen geschickter Weise einen so ausforschen, dass man einer Sache auf den Grund kommt 2. anhaltend leicht sto-chern, stoßend tasten mit einem Stab, etwa im Ofen, in einem Wespennest; an etwas herum bohren
Stir = Stirn
Stoark = stark
Stohts = prächtig anzusehen, erfreulich, imposant, gesund
Stopgoar = Stopfgarn
Strack = 1. starr, steif, hart, nicht biegsam; 2. völlig betrunken; 3. gerade, geradlinig, aufrecht.
Stracks = gleich, alsbald
Strämpel = Beine, Schenkel
Strampelbox = Strampler
Strämpelscher = kurze Beine, dünne Schenkel
Strank = Zugstrang, Seil oder Kette, für das Zugvieh
Streichen, Gestrach = melken - de Gees streichen
Strieh (wörtl. Stroh) = Stroh als Viehfutter
Striehsaak (wörtl. Strohsack) = 1. gefühlsarme, egoistische männliche Person 2. mit Stroh gefüllter Bettsack. Das Stroh wurde jährlich im Herbst gewechselt.
Strimpp = Strümpfe
Stripp = Beerenpflücker, Beerenkamm
Strippen = über- oder abstreifen [Kleiderwechsel]
Stroda = ein ungerichteter Strahl [von Ausscheidungen]
Stroll = 1. Dolde, 2. Strahl
Stroweln = strampeln, sich mühsam durcharbeiten
Strump = Strumpf
Strumpbändel = Strumpfband
Strunk = beim Gemüse, besonders beim Kohl der aus der Wurzel hervorkommende Teil, der die Blätter trägt; schneidet man den Blätterteil ab, so bleibt der Strunk ste-hen.
Strunzen = 1. Harnstrahl, 2. Prahlerei
Stuaken = beim Abholzen dünneren Gehölzes übrigbleibender Wurzelstock
Stubbi = kleine, dickbauchige Bierflasche 0,33l.
Stuhn = stehen
Stumpen = Stumpf [Baum, Zigarren, Fleischwurst]
Stumpisch = stumpf
Stunn = Stunde
Su = so
Suajen = Sorgen > seich suajen = sich um etwas Sorgen machen
Subahl = sobald
Suckeln = saugen
Sudellätzi = Lätzchen für Kleinkinder
Sudeln = mit Wasser spielen
Süllen = fließender Speichel
Suma = Sommer
Sunn = Sonne
Sunndesbux = Sonntagshose
Sunndesgeld = Sonntagsgeld für Kinder [auch als Belohnung für den Kirchgang]
Sunndeshiem = Sonntagshemd
Sunndeskleed = Sonntagskleid
Suppengriehn (wörtl. Suppengrün) = Suppenkräuter
Suss = sonst
Suun = sagen
Tach = Guten Tag
Tachtel, tachteln = Ohrfeige, ohrfeigen
Tam Tam = großes Aufsehen, viel Getöse um eine unbedeutende Sache > maach nit su en Tam Tam [Das Tamtam, auch Tam-Tam und Chau Gong, ist ein großer chi-nesischer Flachgong mit unbestimmter Tonhöhe, der gewöhnlich mit einem Schlä-gel aus Filz angeschlagen wird. ]
Tant = Tante
Tapeet = Tapete [Auf dem Lande waren die Stuben nur gekälkt [geweisst]; doch hat sich die Tapete auch hier nach 1870 eingebürgert, besonders für die "gute Stube"]
Tappern = ziellos herumirren
Tatschen = berühren
Teimer = 1. grosser Kochtopf 2. große Portion > Teimer vull [Ein Wort dunkler Herkunft]
Teita = spazieren gehen [Kinder- und Ammensprache]
Texasbox = Jeans
Tie = Tee
Tien = Töne > hoste Tien
Tiertisch auch Kaapestiertisch (frz. la tiretaine = halb wollener und halb leinener Stoff) = Kartoffelpüree und Sauerkraut gemischt [Herkunft: Rock der Frauen aus selbst gewebtem Tuche, von Wolle und leinenen Fäden]
Tifteln = 1. kleine, feine Arbeiten, die Geduld und Sorgfalt erfordern, verrichten; sich mit Kleinigkeiten aufhalten; 2. grübeln, nachsinnen
Tinkert = Holzstampfer in der Küche, beispielsweise zur Püreeherstellung
Toart (frz. la tarte) = Torte [Griemelentoart, Kiestoart, Quätschentoart]
Tohpsen = ungeschickt tasten
Topert = 1. tauber, schwerhöriger Mensch [verächtlich] 2. Dummkopf
Totsch = Tierpfote, verächtlich plumpe Menschenhand
Totteln = stottern
Traap = Treppe
Traaperup / Traaberoob = treppauf / treppab
Traatsch = eine Person die tratscht > en Traatsch
Traatschen = 1. erzählen, klatschen > Trätschweiber 2. schwer, laut auftreten bei langsamem Gang, schwerfällig, plump gehen, weit ausschreiten, bes. durch eine Wasserlache, tiefen Schmutz gehen, dass es aufspritzt; umhergehen und dabei unnötige Zeit versäumen, saumselig daher schlendern; träge gehen, ohne Mut
Trabanten = Kinder, Anhang, Familienangehörige
Traktieren = schlecht behandeln, plagen, quälen
Trampeln = plump, schwerfällig, laut hörbar auftreten
Tränteln = trödeln, schlendern, langsam arbeiten
Träntler = langsame Person
Tratschen = 1. erzählen, klatschen > Trätschweiber 2. schwer, laut auftreten bei lang-samem Gang, schwerfällig, plump gehen, weit ausschreiten, bes. durch eine Wasser-lache, tiefen Schmutz gehen, dass es aufspritzt; umhergehen u. dabei unnötige Zeit versäumen, saumselig daher schlendern; träge gehen, ohne Mut
Treemen = träumen
Treip = Därme
Treiwen = treiben
Trenteln = 1. zögernd, unschlüssig oder auch ziellos hin- und her trippeln 2. nicht fertig werden
Tricken = trocken
Trietzen = jemanden quälen, plagen, reizen
Trindel = Strudel
Tripps = Tropfen > et trippst [es beginnt zu regnen]
Trippsdrilles = unschlüssige, unsichere Person
Trittoar (frz. trottoir) = Bürgersteig
Tröht = Blasinstrument
Trohta = Trompete
Tröhten = ein Blasinstrument spielen
Trolijen (frz. le treillage, le traillis = Gitter) = Gitterstäbe vor einem Fenster
Troufel (frz. la trouelle) = Mörtelkelle
Troufnoas = einer, dem die Nase trieft, der sie tröpfeln lässt
Troulicht = [Truglicht] ausgehöhlte Runkelrübe mit Gesicht und Kerzenlicht
Truhn = tragen
Trulla = langweilige, blöde Frau
Trumen = teilen
Trumsäsch = Zugsäge für zwei Personen
Trutsch = pummeliges Mädchen
Tschöh (frz. adieu = Gott befohlen) = Auf Wiedersehen
Tubbak = Tabak
Tubbaksdous = Tabaksdose
Tujur (frz. toujours) = immer, schnell
Tupp = Haarknoten, der mit Hilfsmitteln zusammengehalten wird. Dazu zählen metallene Haarnadeln, verzierte Haarspangen, Haarnetze, Haarbänder, Haarspan-gen und kleine Kämme. Auch Haarpolster, die dem Knoten Form oder mehr Volu-men geben werden verwendet.
Tuppisch = drückend-heiß, schwül
Tur (frz. tour) = 1. Vergnügungsreise, Spaziergang > en Tur machen 2. op Tur seyn = trotz Arbeitsgelegenheit untätig sein und die Zeit vornehmlich in Wirtshäusern ver-bringen
Tutsch = kleine Delle, Einbuchtung beim Obst
Tutzwitt (frz. tout de suite) = sofort, geschwind, rasch
Tuut = Tüte
Twist = Gummiband
U'bieden = anbieten
U'fank = Anfang
U'fänken = anfangen
U'pack = Handhabe, meist ein gerader Handgriff oder ein Henkel
U'Streicha = Anstreicher
Ua = Ohr
Uajel = Orgel
Uajeln =(wörtl. orgeln) erbärmliche Musik machen
Uakaappen (wörtl. Ohrkappen) = Ohrfeigen
Ualich (lat. oleum) = Öl
Uch = auch
Uhn = an
Uhnduhn = sich Kleidungsstücke anziehen
Uhreschleifer = Ohrwurm oder Ohrkneifer [Die ungewöhnliche Bezeichnung "Ohrwurm" hat ihren Ursprung vermutlich in der Naturheilkunde. Früher wurden die Insekten nämlich in getrockneter und pulverisierter Form als Heilmittel gegen Ohrenleiden und Schwerhörigkeit verabreicht. Bis in die heutige Zeit hält sich au-ßerdem hartnäckig die Legende, dass Ohrwürmer nachts in den Gehörgang kriechen und mit ihren Zangen am Hinterleib das Trommelfell zerstören und dort ihre Eier ablegen. Sie entbehrt aber jeglicher Grundlage, denn die Insekten sind dafür viel zu schwach und für Menschen vollkommen harmlos.]
Umlauf = das in Eiter übergegangene Fingergeschwür
Umstandskrämer = arbeitet umständlich, ist ungeschickt, bringt fast nichts zustande
Umstelpen (wörtl. Stülpen) = wenden
Umsuss = umsonst > eppes umsuss
Undel = Anwand [Die schmale Seite des Ackers, dort wo der Pflug wendet.]
Uneens = uneinig
Ungedilisch = ungeduldig
Unkel = Onkel
Unleidig = 1. übel gelaunt 2. unerträglich
Unn = und
Unniediesch = unnötig
Unranzen = jemanden grob anreden
up = auf
Uphalen = aufhalten
uploden = aufladen
Urzeln = das von einer Mahlzeit Übriggelassene; Überreste von Speisen oder Futter
Usdan = Ostern
Uselich = schmutzig am Körper, ekelerregend, zerlumpt, ungekämmt, vernachlässigt, minderwertig, auch sittlich verkommen
Utsch = Verletzung
Utsch un wieh = krank
Uwen = 1. Ofen 2. oben
Uwerlicht = Oberlicht
Uwischt = über, oberhalb, der/die/das obere > uwischt Duaf = über dem Dorf, alte Bezeichnung für das Gewann "Im Fronholzberg"
vadirscht = zuerst > vadirscht Kaffie
Vaterunserloch = Mund
Veräppeln = auf den Arm nehmen
Verbabbeln = sich versprechen
Verbruard (wörtl. Verbohrt) = querköpfig, störrig, eigensinnige Person = de Verbru-arten
Verdrieht = durchtrieben, verkehrt
Verdummbeideln = andere für dumm halten
Verdünnisieren = verschwinden, abhauen, sich vom Acker machen
Vergaloppieren = sich übereilen, durch Übereilen einen Fehler machen, zu schnell, übereilt zugreifen und verkehrt handeln, besonders sich in der Rede vertun
Vergang = versündigen
Verhaspeln = sich festfahren in der Rede, aus dem Konzept kommen
Verhunzen = etwas verunstalten, verderben
Verkiehrt = 1. verkehrt 2.hinterhältig, unehrlich
Verkloppen = 1. verprügeln 2. verkaufen, billig verkaufen
Verknackst =Verstauchung
Verknutschen = ein Kleid voller Falten machen
Verkoht = verkauft
Verlangern = vermissen, Sehnsucht, Heimweh
Verlienen = verleihen
Verluer = verloren
Vermasselt = 1. vereitelt 2. eine Arbeit die nicht gelungen ist
Vermöbeln = jemanden verhauen, verprügeln
Verpahst = eigensinnig
Verpänzen = sich überessen; durch übereiltes Essen auf einmal so überfüllt sein, dass man für kurze Zeit nichts mehr essen kann.
Verpischt sein op ebbes = etwas unter allen Umständen zu erreichen versuchen
Verpruad (lux.) = störrisch, bockig
Verrecken = krepieren > dat's de verrecks [Fluch]
Verrickt = verrückt
Versaubeuteln = etwas versauen, total ruinieren
Verschammarieren (frz. chambarder) = etwas verkratzen, beschädigen
Verschdoppen = verstecken
Verschiemen = 1. eine Sache verunstalten, verderben 1. jemandem Unehr oder Ver-druss antun
Versiehn = Versehen [mit mit den Sterbesakramenten [Krankensalbung] versehen]
Verspelligt = 1. vielbeschäftigt, mit Arbeit überladen 2. in Anspruch genommene Zeit
Verstie = verstehe
Verstoppen (lux.) = verstecken
Verstuhn = verstehen
Vertruhn = vertragen
Verzähl = Erzählung, Märchen, Lüge
Verzieahlen (mhd. verzellen) = erzählen
Verzotteln = verlegen, verlieren, verschlampen
Viakel = Teil vom Vorderwagen
Viaren = vorne
Viarisch = vorige > viarisch Wuch
Viaropp = voraus
Viarun = voran > et geht net viarun, maach ehs viarun
Vidutz (lat. fiducia ) = Lust auf etwas haben
Vieälschi = Vögelchen
Vierdel = viertel
Vierdeln = in vier Teile zerlegen
Viermittisch = Vormittag
Viernehm = vornehm
Vierzehn-Achtzehn = Erster Weltkrieg vom 28. Juli 1914 – 11. Nov. 1918
Viez = Apfelwein
Visasch (frz. visage) = Gesicht [abwertend]
Vull = voll
Vunn = von
Vurel = Vogel
vusellwa = von selbst
Vuurwartztuut = 1. Tüte mit unbekanntem Inhalt als Geschenk für Kinder 2. neu-gierige Person
Vuurwatz = Neugierde
Waat = was > waat ass?
Wackersteen = besonders grosser, plumper, harter Stein, zum Pflastern benutzt
Wähß = Weizen
Wakrisch (mhd. wackerliche) = 1. wach, munter, 2. aufgeweckt, klug
Wallung = Aufregung, Ärger > Mach hei keen Wallung
Wamschen = jemanden durchprügeln
Wansch = verbogen [von Winsch = Windschief]
Wanter = Winter
Wanterramburen = Apfelsorte
Wärisch = aber sicher > Wärisch dat oder ma wärisch
Wäschedroht = Wäscheleine
Wäschkisch = Waschküche
Waschlawur (frz. lavoir = Waschgelegenheit) = Waschgarnitur. Die Garnitur be-stand aus Schüssel, Krug und Seifenschale, alles aus Porzellan. Körperhygiene wurde damals im Schlafzimmer vollzogen, dazu stand eine Kommode mit Waschlavoir zu Verfügung. Fließendes kaltes oder warmes Wasser gab es selbstverständlich nicht. Der einzige Wasserhahn befand sich in der Küche - und dort wurde das Wasser auch auch auf dem Herd erwärmt.
Wat schaffs de? = 1. Wie geht's? 2. Was machst du gerade?
Watscheln = schwankend gehen
Weckemann = Gebäck zur Adventszeit in Form eines Männchens mit eine Ton-pfeife
Weda = Wetter
Weed = Weide
Wehlich = welk
Wei = jetzt > Wei git et Zeyt; un wei?
Wei awa = jetzt aber!
Weisen = zeigen > kaanst dou mir daat mol weisen?
Weismachen = jemandem etwas vormachen, vorschwindeln
Weisse Kies = Quark
Weißmehlskniadel = Mehlklöße
Wejsse Kiess (wörtl. weißer Käse) = Quark
Well = wild
Well Schweijn = Wildschwein
Wellfleesch =Wellfleisch oder auch Kesselfleisch ist ein Gericht aus gekochtem, un-gepökeltem Bauchfleisch vom Schwein sowie seinen Innereien und dem Schweins-kopf. Zu den verwendeten Innereien zählen das Herz, die Leber, die Zunge, die Nie-ren. Wellfleisch wird üblicherweise direkt nach der Schlachtung zubereitet. Zusam-men mit gekochten Leber- und Blutwürsten ist es traditionell ein typischer Bestand-teil der Schlachtplatte.
Wellt = wollte > Eisch wellt ...
Welschbillisch = Welschbillig
Wen't = wegen > … wen't da micken = … wegen der Mücken
Wenzeln = 1. etwas umdrehend hin- und herbewegen, seitwärts rollen 2. sich wenzeln, sich wälzen, rollen, überschlagen
Wertes = Werktags
Wertesbux = Werktagshose
Werteshiem = Werktagshemd
Wibeln = rasch auf kleinere Strecken sich hin- und herbewegen, sich lebhaft, unru-hig, ängstlich, nervös bewegen; fleißig arbeiten.
Wichs = 1. Schuhcreme 2. Prügel, Schläge
Wida = gegen
Widabürstig = trotzig widersprechen
Widapart (wörtl. Widerpart) = Gegner
Wieafen, gewuaf = werfen, geworfen
Wiedfrau = Witwe
Wiedmann = Witwer
Wieh = weh
Wiehr = Arbeitsam > bass de an da Wiehr = bist du schon fleißig
Wiemern = jammern
Wierm = Würmer
Wies = Wiese
Wiesboom (wörtl. Wiesbaum) = Langbaum oben auf dem Erntewagen
Windei = empfindliche Person, die nichts vertragen kann [ursprünglich ein Ei ohne Kalkschale]
Winisch = wenig
Winneisen = zum spannen der Holzwalzen am Wiesbaum auf dem Leiterwagen
Winni = wann > Winni kimmst de?
Winsch = windschief
Wischen = Ohrfeige > en gewischt krien
Wiwelisch = zappelig, flink
Woach = Waage
Woar = wahr > net woar, net? = nicht war, nicht
Woar = war
Woarden = warten
Woarhed = Wahrheit
Woarm = warm
Woart = warte > woart es
Woasem = Grassoden
Wohssen = wachsen
Wu = wo
Wuanisch = woanders
Wuarm Mz. Wiarma = Wurm, Würmer
Wuarmbatzisch = Wurmstichig
Wuart = Wort
Wuascht = Wurst [Fleeschwuascht, Mettwuascht, Brotwuascht etc.]
Wuaschtbriet = Wurstbrühe
Wuaschteln (wörtl. Wursteln) = sich unordentlich Anziehen, unordentlich in der Arbeit
Wuch Mz. Wuchen = Woche, Wochen
Wufia = wofür
Wuhin = wohin
Wullang (frz. Volant) = angekrauster Stoffstreifen [Kleider oder Gardinen]
Wullen = wollen
Wumat = womit
Wupp = im Nu, augenblicklich
Wuppdich = Ausruf, wenn eine Sache schnell geschieht
Wurksbier = Viezbirne
Wurksen = würgen
Z'johar = voriges Jahr
Zaappen = zapfen
Zähndokder = Zahnarzt
Zähnwieh = Zahnweh
Zajer = Zeiger
Zalot = Salat > Mousuhrenzalot
Zalotenkätt = Katharina mit herabhängenden Strümpfen. Bei übermäßigem Salat-verzehr rutschen die Strümpfe.
Zammamaan = Zimmermann
Zand = Zahn
Zannober (wörtl. Zinnober) = 1. Aufregung, Durcheinander, Lärm > maach nit su en Zannober 2. minderwertiger Kram > wat kost den ganzen Zannober? [Etymologisch lässt es sich vermutlich davon ableiten, dass das Mineral Zinnober (Cinnabarit) als unvollkommen gilt. Denn von den Alchemisten wurde Quecksilber fälschlicherweise als Essenz sämtlicher Metalle angesehen, und der gelbe Schwefel sollte nach Ansicht der Alchemisten die Farbe des künstlichen Goldes liefern. Aber Quecksilber und Schwefel verbinden sich, entgegen den daraus gezogenen Schlüssen, chemisch nicht zu Gold, sondern zu Zinnober.]
Zappelphilipp = Hampelmann
Zappenduster = 1. Stockfinster 2. sehr schlimm, hoffnungslos
Zapperment = Ausdruck der Verwunderung
Zaraß = zerrissen
Zärken = einen, besonders ein Kind, reizen durch Vorhalten eines begehrenswerten Gegenstandes; dann allgemein einen necken, sticheln, ärgern, zum Zorn reizen
Zarren = mit der Drehklapper in der Karwoche klappern, wenn die Glocken schwei-gen
Zaster = Geld, Münzen
Zausel = Weib mit wirrem Haar; liederliches Frauenzimmer [verächtlich]
Zehrung = Schwindsucht
Zeidisch = reif [die Früchte haben die rechte Zeit]
Zejt beeden (wörtl. die Zeit bieten) = grüßen - Gegenstück: Zejt danken (wörtl. die Zeit danken) = einen Gruß erwidern
Zelewen = zeitlebens > zelewen dran ze kauen
Zerdebbern = zerschlagen
Zerick = zurück
Ziadel = Zettel
Zialen = zählen
Ziawen = Zehen
Zickel, Zickelschi = Ziegenlamm
Zickelschessgemiet auch Zickelsgemiet = zu allem Ja und Amen sagend > Hen hot en Zickelschessgemiet
Zidan = zittern
Zieh = zäh
Zielen = Kinder aufziehen und erziehen, Tiere oder Pflanzen züchten
Ziemer = Peitsche mit Lederriemen > Ochsenziemer
Ziep = Zuckerrübensaft als Brotaufstrich
Zigga = Zigarre
Zimperliesjen = verwöhntes, verweichlichtes, empfindliches, zimperliches Mädchen
Zinkbiedschi = Waschbütte aus Zink
Zinken (jen. Zink) = Nase
Zinken = Schlagen der Totenglocke. Für ein Kind 1 mal, für eine Frau 2 mal und für einen Mann 3 mal.
Zint, Zinter = 'Sankt' vor Heiligennamen. Zinter Miarten = Sankt Martin
Zoart = zart, gefühlvoll > mach zoart
Zocker = Zucker
Zockerbuhnen (wörtl. Zuckerbohnen) = Bonbons
Zockerneijstscha = nichts > Loutda Zockerneistscha
Zohl Mz. Zohlen = Zahl Mz. Zahlen
Zollstock = zusammenklappbarer Messstab, der in der Regel zwei Meter lang ist. [Zoll ist eine alte, seit ca. 1500 übliche Maßeinheit, die – je nach Region – eine Länge von 2,3 bis 3,0 cm bezeichnen konnte. Sie entspricht ungefähr dem engli-schen inch.]
Zoop = Zopf [Haartracht]
Zopp = Suppe [Linsenzopp, Buhnenzopp, Ärbessenzopp etc.]
Zoppekrout (wörtl. Suppenkraut) = Sellerie, Petersilie, Möhren und Rindfleisch mit Knochen als Grundlage einer guten Rindfleischsuppe, früher Bestandteil eines Hochzeitsessens
Zoppen = tunken, in Brühe tauchen
Zoppengrien = Suppengrün
Zoppnaas = völlig durchnässt
Zores (jdd.) = 1. durcheinander 2. Ärger
Zuch (wörtl. Zug) = 1. Eisenbahn > op den Zuch guhn 2. Durchzug 3. Fastnachtszug 4. kräftiger Schluck > e guden Zuch
Zuchsalef = Zugsalbe
Zuckeln = sich langsam bewegen
Zuckerneistchen = Nichts [Antwort auf die Frage eines Kindes: was hast du mir mitgebracht?]
Zuschustern = einem etwas zuschustern, zuwenden, zustecken, ihn still unterstützen
Zusummem = zusammen
Zuutz = Ausguss an einer Kanne
Zwia = Zwirn
Zwillich = zweifädiges Gewebe
Zwudar = Zwitter bei Mensch und Tier